Geldautomatenmanipulation in der Oberlausitz: Ermittlungen gegen internationale Bande
Zwilling aus U-Haft entlassen: Wie ein Missverständnis fast zu Unrecht führte
In Görlitz untersucht die Staatsanwaltschaft derzeit eine Bande, die Geldautomaten manipuliert haben soll. Vier Verdächtige aus Polen und der Ukraine stehen im Zentrum der Ermittlungen. Ihnen werden fast 20 Fälle im August und September 2019 in der Oberlausitz zur Last gelegt.
Die Masche der Bande war raffiniert: Sie brachten spezielle Aufsätze an den Geldausgabeschlitzen an, durch die Geldscheine steckenblieben. Verwirrte Kunden bemerkten das Problem oft erst, nachdem sie ihren Versuch wiederholten. In einigen Fällen führte dies sogar dazu, dass der Automat einen Fehler anzeigte und kein Geld mehr herausgab. Die Beute der Täter belief sich auf relativ kleine Summen.
Einem der Verdächtigen war bereits zuvor Untersuchungshaft in Görlitz angeordnet worden. Doch nach drei Wochen wurde der Mann wieder freigelassen. Die Beweislage, darunter auch Bilder einer Überwachungskamera, erwies sich als zu dünn. Der Untersuchungsrichter sah keinen ausreichenden Verdacht mehr. Interessanterweise stellte sich heraus, dass der Verdächtige einen Zwillingsbruder hat, der zur Tatzeit auf freiem Fuß war.
– NAG