Ukrainisches Unternehmerpaar in Wandersleben: Auf dem Weg zur Selbstständigkeit
Wandersleben. Im Landkreis Gotha hat ein Paar aus der Ukraine den Schritt gewagt, sich selbstständig zu machen und ihre eigene Firma zu gründen. Krystyna Skovronska und Slava Goshovets sind somit die ersten ukrainischen Flüchtlinge, die diesen Schritt in der Region gehen.
Ein mutiger Schritt zur Selbstständigkeit
Die Geschichte von Krystyna und Slava zeigt, wie sich das Leben von Flüchtlingen verändern kann, wenn sie ihre eigenen Wege in einem neuen Land finden. Während viele ihrer Landsleute eine Anstellung im Angestelltenverhältnis anstreben, haben die beiden entschieden, ihre eigene Firma aufzubauen. Slava, der in der Ukraine bereits eine Autowerkstatt mit 20 Mitarbeitern leitete, nutzt nun sein Wissen über Carbon, um in Wandersleben handgefertigte Teile für hochwertige Autos zu produzieren.
Die Herausforderung der Selbstständigkeit
Die Anfangszeit war nicht leicht. Mit einem Startkapital von 6000 Euro und Unterstützung vom Jobcenter erstellte Slava einen Geschäftsplan. Der Vermieter half anfangs sogar, indem er die ersten drei Monatsmieten erließ. Diese Unterstützung war entscheidend, insbesondere weil die bürokratischen Hürden, wie die Eröffnung eines Geschäftskontos, zusätzliche Zeit in Anspruch nahmen. Daher steht das Paar jetzt stark unter Druck, da sie bis zu 14 Stunden pro Tag arbeiten, um ihre Pläne für die Zukunft zu verwirklichen.
Integration in der neuen Heimat
Die Integration in die deutsche Lebensweise stellt eine weitere Hürde dar. Während Slava noch dabei ist, seine Deutschkenntnisse zu verbessern, kommuniziert er mit den Kunden hauptsächlich auf Englisch. Krystyna hatte in der Vergangenheit die Gelegenheit, einen Sprachkurs zu besuchen. Ihr Sohn, der in die erste Klasse geht, spricht bereits fließend Deutsch. Dies zeigt, wie wichtig Sprachkenntnisse für die Integration und die erfolgreiche Eröffnung eines Unternehmens sind.
Ein Blick auf die Gemeinschaft
Die Gründung der Firma durch Krystyna und Slava hat nicht nur Auswirkungen auf ihre eigene Familie, sondern auch auf die gesamte Gemeinschaft im Landkreis Gotha. Insgesamt leben hier 40.891 Ausländer, darunter auch viele Ukrainer, die unterschiedliche aufenthaltsrechtliche Situationen haben. Die Tatsache, dass immer mehr Flüchtlinge sich in der Region niederlassen und Unternehmen gründen, kann als positive Entwicklung angesehen werden, da sie zur wirtschaftlichen Vielfalt beitragen und neue Arbeitsplätze schaffen können.
Die Zukunft im Blick
Das Paar hat große Pläne. Sie möchten in die Serienproduktion einsteigen und Mitarbeiter einstellen, um ihre Arbeitsbelastung zu reduzieren und gleichzeitig ihr Geschäft auszubauen. Slava bekräftigt: „Wir sind dankbar für die Hilfe, die wir erhalten haben, aber wir wollen auf eigenen Beinen stehen.“ Der Traum von einer erfolgreichen Firma könnte für Krystyna und Slava in Erfüllung gehen – als Beispiel dafür, wie Flüchtlinge in ihrer neuen Heimat ankommen können.
Die Geschichte von Krystyna und Slava ist ein eindrucksvolles Beispiel für Resilienz und Unternehmergeist in der Flüchtlingscommunity und bietet Inspiration für viele, die ähnliche Herausforderungen meistern wollen.
– NAG