Islamische Kleiderordnung im Iran: Neue Richtlinien und Kontroversen
Iran: Neue Maßnahmen zur Durchsetzung der islamischen Kleiderordnung
In Iran wurden kürzlich neue Richtlinien zur Einhaltung der islamischen Kleiderordnung für Frauen verabschiedet. Diese Maßnahme wurde vom höchsten Kulturrat des Landes beschlossen und an die Behörden, Polizei und Sittenwächter übermittelt.
Die Richtlinie wird voraussichtlich zu strengeren Kontrollen führen, insbesondere beim Tragen des Kopftuchs. In den letzten Monaten gab es bereits gewaltsame Durchsetzungsmaßnahmen, die heftige Kritik sowohl im In- als auch im Ausland auslösten und auch im Präsidentenwahlkampf diskutiert wurden.
Der gewählte Präsident Massud Peseschkian hatte vor den Wahlen versprochen, diese Kontrollen der Sittenwächter zu stoppen. Es bleibt jedoch fraglich, ob er mit seinem moderaten Ansatz Erfolg haben wird. Das von Hardlinern dominierte Parlament arbeitet an einem Gesetzentwurf, der noch härtere Strafen für Verstöße gegen die Kleiderordnung vorsieht.
Seit der Frauenbewegung im September 2022 hat sich die Kontrolle der islamischen Kleidungsregeln verschärft. Frauen ohne Kopftuch erhalten zunächst eine Verwarnung. Bei wiederholtem Verstoß werden sie festgenommen und zur Polizei gebracht.
Der tragische Tod der jungen Kurdin Mahsa Amini, die wegen einiger sichtbarer Haarsträhnen unter ihrem Kopftuch von der Sittenpolizei verhaftet wurde und später im Gewahrsam starb, löste damals Proteste aus. Dieses Ereignis zeigt die drastischen Konsequenzen und das tiefe Unverständnis, das aus einer rigiden Durchsetzung der Kleiderordnung resultieren kann.
– NAG