Oskar Schindler: Der Nazi, der über 1000 Juden rettete!
Am 9. Oktober 1974 starb Oskar Schindler in Hildesheim und hinterließ eine komplexe Legende. Der gebürtige Tschechoslowake rettete während des Holocausts über 1.000 Juden, obwohl er ursprünglich als überzeugter Nazi und Unternehmer profitierte, indem er Zwangsarbeiter in seiner Emaillierfabrik ausbeutete. Schindler entwickelte sich jedoch während seiner Zeit in Krakau zu einem unerwarteten Retter, als er die unmenschliche Behandlung der Juden miterlebte und beschloss, ihnen zu helfen, koste es, was es wolle.
Mit der Auflösung des Krakauer Ghettos und der Bedrohung durch brutale SS-Offiziere trieb Schindler die berühmten Listen, benannt nach Steven Spielbergs Film „Schindlers Liste“, und sorgte dafür, dass Hunderte von Juden unter dem Vorwand, sie für seine vermeintlich “kriegswichtige” Granatenfabrik zu benötigen, vor der Deportation gerettet wurden. Trotz seiner Verstrickungen in das NS-Regime und seiner eigenen finanziellen Ruinierung betrugen die Bestechungskosten für die Rettung dieser Menschen rund 26 Millionen Euro in heutigem Geld. Schindlers Heldenmut wurde erst viele Jahre nach seinem Tod – durch den ikonischen Film – wieder ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt, während sein Vermächtnis als komplexer und widersprüchlicher Mensch bis heute bleibt. Das Leben von Oskar Schindler, der 1950 nach Argentinien auswanderte und schließlich in Deutschland zurückkehrte, verkörpert sowohl Widersprüche als auch außergewöhnlichen Mut. Für weitere Informationen, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.haz.de.