Mieterschutz in Kassel: Forderungen für gerechtere Mietpreise
Neue Hoffnung für Mieter: Wird die Mietpreisbremse in Kassel ab Herbst 2025 wieder eingeführt?
Kassel hat seit einigen Jahren keine Mietpreisbremse mehr, was Vermietern größere Spielräume bei Mieterhöhungen eingeräumt hat. Doch die Forderungen des Mieterschutzbundes Nordhessen und der Stadt Kassel scheinen Gehör zu finden. Das Land und das Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen zeigen sich offen für die Wiedereinführung von Mietpreisbremsen vor Ort. Die Überarbeitung der Verordnung steht im November 2025 an.
Der Mieterschutzbund setzt sich dafür ein, dass die geringeren Einkommen in Kassel bei der Studie berücksichtigt werden, um die Mieter vor übermäßigen Mietsteigerungen zu schützen. Bisher wurden die Kriterien des örtlichen Wohnungsmarktes nicht angemessen berücksichtigt, was zu einer herausfordernden Situation für Mieter geführt hat.
Das Ministerium erklärt, dass die bisherigen Festlegungen der hessischen Kommunen mit angespannten Wohnungsmärkten zu unsicheren Ergebnissen führten, da wichtige Daten wie Einkommen und Wohnfläche der Mieterhaushalte nicht in ausreichendem Maße verfügbar waren. Eine Entscheidung über die künftigen Kriterien steht noch aus, wobei eine Anpassung anhand der Daten des Zensus 2022 Ende 2024 möglich sein wird. Eine Aktualisierung der Verordnung wird rechtzeitig vor dem Ende der Geltungsdauer der aktuellen Mieterschutzverordnung im Herbst 2025 erwartet.
Nicht alle sind mit der Wiederaufnahme von Kassel in die Mieterschutzverordnung einverstanden. Die Eigentümergemeinschaft Haus & Grund kritisiert die mögliche Manipulierbarkeit der Verordnung und warnt vor weiteren Regulierungen des Mietwohnungsmarktes. Sie betont die Wichtigkeit eines verlässlichen Rahmens für private Vermieter, um langfristig Mietwohnraum zur Verfügung stellen zu können.
Die Diskussion um die Mietpreisbremse in Kassel ist ein wichtiger Schritt, um die Interessen von Mietern und Vermietern auszubalancieren und eine gerechtere Wohnsituation in der Stadt zu schaffen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation bis zum Herbst 2025 entwickeln wird.
– NAG