Emotionaler Rückblick: Wie Papst Franziskus die Kirche veränderte

Buenos Aires, Argentinien - Am 24. April 2025 wurde in der Talkshow „Markus Lanz“ über den kürzlich verstorbenen Papst Franziskus diskutiert. Moderator Markus Lanz reagierte emotional auf ikonische Bilder des Papstes, insbesondere auf eine Szene, in der dieser die Füße von Häftlingen wäscht und küsst. Diese Fußwaschung fand 2018 im Gefängnis statt und wurde als eine bewegende und symbolträchtige Geste hervorgehoben. In der Sendung war auch der Theologe Manfred Lütz zu Gast, der von seiner persönlichen Begegnung mit Franziskus erzählte. Lütz erklärte, dass der Papst besondere Freude an persönlichen Interaktionen hatte.

Franziskus praktizierte die Fußwaschung nicht nur als rituelle Handlung, sondern brach mit der Tradition, die normalerweise ausschließlich Priestern vorbehalten war. Er bezog auch Andersgläubige und Frauen in dieses Ritual ein. Dies ist ein bedeutsames Merkmal seines Pontifikats, das seit seinem Amtsantritt 2013 stetig zu beobachten war. Über die Jahre besuchte er regelmäßig Gefängnisse, um diese symbolischen Handlungen durchzuführen – darunter das Hochsicherheitsgefängnis in Paliano 2017, die Justizvollzugsanstalt Velletri 2019 und das Frauengefängnis Rebibbia in Rom im Jahr 2024.

Ein Kopf für Veränderungen

Zwar war Franziskus ein Reformator, doch er tat dies ohne die Kirche vollständig umzukrempeln. In seinen zehn Jahren als Papst hat er bedeutende Veränderungen angestoßen. Er strebte einen „spirituell-pastoralen Quantensprung“ an und suchte den Dialog über konfessionelle, religiöse und politische Grenzen hinweg. Im Dezember 2014 kritisierte er die römische Kurie während eines Weihnachtsempfangs und führte einen „Katalog von Krankheiten“ ein, die die Kirche plagen.

Zu den Krankheiten zählten das Gefühl der Unentbehrlichkeit, geistige Versteinerung sowie Rivalität und Eitelkeit. Franziskus wurde 2013 gewählt, um die Kirche zu reformieren, nachdem Benedikt XVI. zurückgetreten war, weil der Vatikan als „unregierbar“ galt. Er stellte die Notwendigkeit einer „Gewissenserforschung“ fest und wollte sich von Rom distanzieren. In einem neuen Grundgesetz des Heiligen Stuhls von Dezember 2019 stellt er die Evangelisierung in den Vordergrund und stärkt die Rolle des Papstes.

Ein Erbe der Barmherzigkeit

Franziskus hinterlässt ein vielseitiges Erbe. Seine Reformen, insbesondere im Finanzwesen des Vatikans, seine Einführung eines Welttages der Armen und eines Sonntags des Wortes Gottes verdeutlichen sein Engagement für Barmherzigkeit und Gemeinschaft. Er setzte auf „geistliche Unterscheidung“ und war bestrebt, Reformen nicht unter Druck zu implementieren. Im November 2015 eröffnete er das „Heilige Jahr der Barmherzigkeit“ in Bangui, Zentralafrikanische Republik – ein weiteres Zeichen für seine Werte.

Der Papst wird auch für den im Oktober 2021 gestarteten „synodalen Prozess“ erinnert, der darauf abzielte, die Entscheidungsfindung innerhalb der Kirche zu verbessern und eine Kultur des Zuhörens zu fördern. Dieser Prozess soll der Kirche zur Selbstreflexion und zu einem Engagement für eine „Weltkirche“ anregen, die über nationale und kulturelle Grenzen hinweg agiert. Wie die Berichterstattung von Ruhr24 und Vatican News zeigt, wird das Erbe von Franziskus von einer tiefen Verpflichtung zur Barmherzigkeit geprägt sein. Sein Pontifikat, das geprägt war von reformerischen Ideen und einer inklusiven Haltung, wird weiterhin in Erinnerung bleiben.

Details
Ort Buenos Aires, Argentinien
Quellen