Künstler revoltieren gegen Christi's KI-Kunst-Auktion: Ein kreatives Drama!

Christie’s, London, Vereinigtes Königreich - Die Debatte um die Rolle der Künstlichen Intelligenz (KI) in der Kunstwelt hat mit der Ankündigung des Auktionshauses Christie’s, eine erste Versteigerung von KI-Kunst abzuhalten, an Intensität gewonnen. Die Auktion, die für den 20. Februar geplant ist, hat bereits Tausende von Künstlern mobilisiert, die in einem offenen Brief die Absage der Veranstaltung fordern. Die über 6000 Unterzeichner befürchten kreativen Diebstahl und finanzielle Einbußen, da viele der zur Versteigerung vorgesehenen Werke mithilfe von KI-Modellen erstellt wurden, die ohne Lizenz auf urheberrechtlich geschützte Werke trainiert wurden. Sie klagen an, dass ihre Arbeiten ohne Erlaubnis oder Bezahlung für die Erstellung von KI-Kunst verwendet werden.

Die Kritik richtet sich nicht nur gegen die Nutzung von KI, sondern auch gegen Christie’s, das beschuldigt wird, den massenhaften Diebstahl künstlerischer Arbeiten zu unterstützen. In Reaktion auf den Vorwurf hat Nicole Sales Giles von Christie’s die Anschuldigungen zurückgewiesen und betont, dass die menschliche Kreativität in den geschaffenen Werken nach wie vor eine zentrale Rolle spiele. An der Auktion beteiligte Künstler wie Refik Anadol, Holly Herndon und Mat Dryhurst vertreten die Ansicht, dass KI die Kreativität bereichert, ohne sie zu ersetzen. Dennoch äußert Anadol Bedenken zu den Ängsten seiner Kollegen und bezeichnet diese als „Weltuntergangshysterie“.

Proteste gegen KI-Kunst

Fast 4.000 Maler, Fotografen und Illustratoren fühlen sich einer „Massendiebstahl“-Situation gegenüber, da die KI-Kunst laut ihren Argumenten auf der Auswertung urheberrechtlich geschützter Werke beruht, die als Ausgangsmaterial für Bildgeneratoren dienen. Die Protestierenden fordern nicht nur das Ende der anstehenden Auktion, sondern ein generelles Verbot des Verkaufs von KI-generierten Kunstwerken. Kritiker befürchten, dass der Einsatz von KI in der Kreativwirtschaft zu rechtlichen Problemen führen könnte, die die Grenzen zwischen menschlicher und maschineller Schaffensleistung verwischen.

Die Causa hat nicht nur Auswirkungen auf Kunstschaffende, sondern rührt auch an grundlegenden Fragen der Urheberrechte. Der Deutsche Kulturrat befasst sich anschließend in einem Positionspapier mit der Rolle von KI im Kunst-, Kultur- und Mediensektor. Der Bericht, der die vorherige Stellungnahme vom 22. Juni 2023 erweitert, betrachtet KI als dynamisch entwickelte Technologie, deren Regulierung als gesamtgesellschaftliche Aufgabe anzusehen ist. Darin wird unterstrichen, dass Vertrauen in Informationen und die Stärkung menschlicher Autorschaft im Mittelpunkt der Diskussion stehen müssen.

Regulierung und Verantwortung im Umgang mit KI

Das Positionspapier erwähnt auch, dass Kunst, Kultur und Medien als Reflexionsräume für gesellschaftliche Themen dienen. Der Deutsche Kulturrat fordert, dass Künstler und Akteure im Kunstsektor als Stakeholder in die Beratungen zur Regulation von KI einbezogen werden. Dies schließt wichtige Themen ein wie KI als Werkzeug für kreative Arbeit, den Umgang mit kulturellem Erbe, sowie die Herausforderungen, die sich aus Datenschutzstandards und Urheberrechten ergeben.

In der Frage des Verhältnisses zwischen KI und menschlicher Leistung erkennt das Positionspapier zudem eine wichtige bildungspolitische Herausforderung. Der kompetente Umgang mit KI wird als essenziell für kommende Generationen erkannt, um sowohl Chancen zur Verbesserung der Barrierefreiheit im Kulturbereich als auch Risiken eines Arbeitsplatzverlustes durch Automatisierung zu verstehen und zu steuern. Hier muss die Bundesregierung eine konsistente Digitalisierungsstrategie verfolgen, um den Zugang zu kulturellem Erbe zu wahren und auszubauen.

Die gerade entbrannte Debatte um KI-Kunst ist somit nicht nur ein Konflikt zwischen Künstlern, Auktionshäusern und Technologie, sondern stellt auch grundlegende Fragen zu Urheberrecht, Verantwortlichkeit und der Zukunft kreativer Arbeit in einer zunehmend digitalisierten Welt.

Für weitere Informationen zu den Hintergründen und der aktuellen Diskussion besuchen Sie die Artikel von Welt, Zeit und Kulturrat.

Details
Vorfall Diebstahl
Ort Christie’s, London, Vereinigtes Königreich
Quellen