Antisemitismus in RLP: Zahl der Straftaten explodiert nach Hamas-Attacke
Ein Jahr nach dem verheerenden Hamas-Angriff auf Israel, der mehr als 1.200 Menschenleben forderte, ist die Sorge unter Jüdinnen und Juden in Rheinland-Pfalz gewachsen. Die Zahl antisemitischer Straftaten in der Region hat laut Innenministerium einen neuen Höchststand erreicht, sprunghaft angestiegen von 46 im Jahr 2022 auf 171 im Jahr 2023. In einem Zeitraum von einem Jahr wurden 154 antisemitische Delikte registriert, davon 61 mit erkennbaren Verbindungen zum Nahostkonflikt. Die jüdischen Gemeinden in Rheinland-Pfalz machen rund 3.000 Mitglieder aus, und viele berichten von wachsender Angst, Opfer von Gewalt zu werden.
Monika Fuhr, Beauftragte des Ministerpräsidenten für jüdisches Leben, hebt hervor, dass die Furcht unter Jüdinnen und Juden zugenommen hat. Viele vermeiden es, sich in der Öffentlichkeit als Juden zu erkennen zu geben, und machen sich Sorgen um ihre Kinder. In Gesprächen äußern Betroffene Gefühle von Trauer und Belastung. Angesichts der mutmaßlich mehr als 100 Geiseln in den Händen der Hamas ist das Gefühl des Unbehagens noch verstärkt. In Erinnerung an den Terrorangriff am 7. Oktober organisiert der Landesverband der Jüdischen Gemeinden in Rheinland-Pfalz heute Gedenkveranstaltungen, darunter im Landesmuseum Mainz und im Mainzer Synagogenzentrum, wo auch lokale Politiker sprechen werden. Weitere Informationen dazu sind in einem Bericht auf www.swr.de zu finden.