Einfach und effektiv: Mehrweggeschirr-Rückgabesysteme revolutionieren Mainz und Wiesbaden
Die Bedeutung der Vereinfachung von Mehrwegsystemen für Kunden und Unternehmen
Die Stadt Mainz hat in Zusammenarbeit mit Wiesbaden ein Pilotprojekt zur Nutzung von Mehrweggeschirr durchgeführt, um herauszufinden, ob eine vereinfachte Rückgabe das Interesse der Kunden steigert. Die Ergebnisse zeigten, dass Menschen eher bereit sind, Mehrwegangebote zu nutzen, wenn sie leicht zugänglich sind.
Die Effektivität einfacher Pfandsysteme
Das Projekt umfasste die Möglichkeit, Mehrwegkaffeebecher in verschiedenen Filialen aufzufüllen oder zurückzugeben. Dank rund 90 teilnehmender Standorte und speziellen Rückgabesäulen war die Handhabung des Systems unkompliziert. Initiator des Projekts war die Wirtschaft, unterstützt von den Ländern Rheinland-Pfalz und Hessen.
Spezielle Apps erleichterten die Rückgabe, was dazu führte, dass 87% der Becher nicht am Automaten, sondern in den Filialen zurückgegeben wurden. Erstaunlicherweise wurden 60% der Becher in derselben Filiale wiedergegeben, in der sie ursprünglich erworben wurden, was auf die einfache Handhabung des Systems zurückzuführen ist.
Der Weg zur Reduzierung von Einwegbechern
In Mainz und Wiesbaden werden statistisch gesehen pro Stunde mehr als 2.000 Einwegbecher verwendet. Um diese Zahl zu verringern, sind benutzer- und betriebsfreundliche Pfandsysteme erforderlich. Eine effektive Logistik, zentrale Spüleinrichtungen und ein gut ausgebautes Filialnetz sind entscheidend für den Erfolg.
Ausblick für Mainz und Wiesbaden
Die konkrete Umsetzung der gewonnenen Erkenntnisse ist noch nicht vollständig geklärt. Janina Steinkrüger, Umweltdezernentin in Mainz, betonte jedoch das Interesse der Kommune an der Unterstützung von Infrastruktur und Öffentlichkeitsarbeit. Finanzielle Unterstützung für Unternehmen ist jedoch nicht vorgesehen.
Teilnehmer des Pilotprojekts „Mehrweg Modell Stadt“ können ihre Becher weiterhin zurückgeben. Dieser Schritt unterstreicht die Bedeutung eines einfachen und effizienten Pfandsystems.
Hintergrund des Projekts:
Seit 2023 sind gastronomische Betriebe verpflichtet, Mehrwegverpackungen anzubieten. Die Rückgabe gestaltet sich oft schwierig, sowohl für Unternehmen als auch für Kunden.
Die Sendung „SWR4 am Nachmittag“ am 8.7.2024 widmet sich diesem Thema und zeigt auf, wie die Vereinfachung von Mehrwegsystemen dazu beitragen kann, den Verbrauch von Einwegbechern zu reduzieren.
– NAG