Jäger und Landwirte einig: Rückkehr zur Pflichtbrache gefordert
Einigkeit für die Natur: Landwirte und Jäger vereint für die Biodiversität
In der aktuellen Debatte um die Pflichtbrache zeigen sich Landwirte und Jäger überraschend einig, wenn es um den Schutz und die Förderung der Biodiversität geht. Der Bundesjägertag 2024 hat gefordert, die Anlage und den Erhalt von Brachflächen für Landwirte wieder zu einem gewissen Maß verpflichtend zu machen. Diese Pflichtbrachen dienen verschiedenen Tierarten und Insekten als ganzjähriger Lebensraum im Offenland. Die Jäger fordern zudem, dass die Ausgleichszahlungen für Pflichtbrachen mindestens kostendeckend sein müssen, um die Motivation der Landwirte zu stärken.
Dabei betonen sowohl Jäger als auch Landwirte die Notwendigkeit der Zusammenarbeit, um die biodiversitätsfördernden Maßnahmen effektiv umzusetzen. Laut den Delegierten des Bundesjägertags in Mainz ist die Kooperation zwischen den beiden Gruppen unerlässlich, um die Agrarkulturlandschaft nachhaltig zu schützen. Der DJV sieht die Landwirte als unverzichtbare Partner für die Förderung der Biodiversität und fordert eine angemessene Entlohnung für ihre Bemühungen.
Die Jäger fordern zudem eine stärkere Integration von Biodiversitätsmaßnahmen in die landwirtschaftliche Produktion. Sie betonen die Bedeutung der Entbürokratisierung und finanzieller Anreize, um die Motivation der Landwirte zur Schaffung von Lebensräumen für Flora und Fauna zu steigern. Sowohl Landwirte als auch Jäger sind sich einig, dass mehr Möglichkeiten zur Förderung der Biodiversität geschaffen werden sollten, anstatt diese zu reduzieren.
Zukunft mit mehr Brachen und Stilllegungsflächen
Die Diskussion auf dem Bundesjägertag 2024 zeigte auch das wachsende Interesse an Biodiversitätsprojekten in der Landwirtschaft. Der Deutsche Bauernverband (DBV) präsentierte ein neues Projekt zur Förderung der Artenvielfalt und forderte die Jägerschaft zur Zusammenarbeit auf. Die Beteiligten sind sich bewusst, dass der integrierte Artenschutz im Ackerbau eine Umstellung der bürokratischen Hürden erfordert und mehr unternehmerische Verantwortung vor Ort ermöglichen sollte.
Es besteht Einigkeit darüber, dass die Stilllegung von Flächen und die Schaffung von Brachen in der Landwirtschaft zunehmen sollten, um die Biodiversität zu fördern. Durch eine freiwillige Brache unter angemessenen Bedingungen könnten die Landwirte entscheidende Impulse für den Naturschutz setzen. Eine Pflichtbrache könnte in einer Zukunft mit mehr Eigenverantwortung und freiwilligen Maßnahmen obsolet werden.
– NAG