Neue Riesenspinne in Ingelheim entdeckt: Schwarzbrauner Plumpweberknecht nun auch in Rheinhessen

Neue Spinnenart auf dem Vormarsch in Mainz?

Der Klimawandel und der regen Warenhandel führen dazu, dass immer mehr Tierarten bei uns heimisch werden. Dies bezieht sich auch auf eine Art der Weberknechte (Opiliones), die eng mit den Spinnentieren verwandt sind. Die neu entdeckte Art ist auffällig groß und hat ein samtig-schwarzes Aussehen. Ursprünglich in Sachsen entdeckt, haben diese Tiere nun den Weg nach Ingelheim in Rheinhessen geschafft, wo jetzt der „Schwarzbraune Plumpweberknecht“ (Egaenus convexus) beheimatet ist. Die Ausbreitung nach Mainz scheint somit nicht mehr weit entfernt zu sein. Die Stadtverwaltung hat bereits angekündigt, dass Sichtungen solcher Tiere gemeldet werden können.

„Groß und unscheinbar“

Die besagte Spinne gilt als das „Dickerchen“ unter den Weberknechten. Biologe Dr. Axel Schönhofer vom Naturhistorischen Museum Mainz (nhm), der die neue Population untersucht hat, erklärt: „Die Tiere fallen vor allem durch ihre Häufigkeit auf. Vermutlich wurden sie durch Erde oder Zierpflanzen eingeschleppt und leben bisher nur in sehr warmen Gebieten Deutschlands.“

Weltweit existieren etwa 4000 verschiedene Arten von Weberknechten, wovon etwa 110 in Mitteleuropa beheimatet sind. In Deutschland sind vor allem die langbeinigen „Schuster“ oder „Schneider“ bekannt, wie der Weberknecht umgangssprachlich genannt wird. Diese Art zeichnet sich durch ihr ausgeprägtes Sozialverhalten aus und verbringt den Tag in engen Schlaf-Gemeinschaften. Bei Bedrohung zittern sie auf und ab und laufen hektisch auseinander. „Das mag Feinde abschrecken, aber auf uns Menschen wirkt es oft gruselig. Dabei sind die Tiere völlig ungefährlich“, betont Schönhofer. Bisher hat die neu entdeckte Art anscheinend keine negativen Auswirkungen auf die heimische Fauna.

Wer also einen „Schwarzbraunen Plumpweberknecht“ (Egaenus convexus) in Mainz sichtet, ist dazu aufgerufen, ein Foto zu machen und dieses an dr.axel.schoenhofer@stadt.mainz.de zu senden.

NAG