Fake-Leserbrief über Merz: Der Spiegel entschuldigt sich!

St. Gallen, Schweiz - Der „Spiegel“ hat sich nach der Veröffentlichung eines fragwürdigen Leserbriefs über Friedrich Merz entschuldigt, der sich als Fake herausgestellt hat. Die Redaktion prüfte den Leserbrief, der Behauptungen über Merz‘ angebliche Gastprofessur an der Hochschule St. Gallen im Jahr 2007 enthielt. Laut der Analyse gab es keine Belege für die geschilderten Ereignisse, weshalb der Brief nicht veröffentlicht werden hätte dürfen. Der Autor des Leserbriefs, ein Rentner, gab an, dass Merz nach Protesten von Studierenden seine Lehrtätigkeit beenden musste, eine Aussage, die auf unzureichenden persönlichen Erinnerungen basierte.

Der Leserbriefschreiber hatte versucht, seine Aussagen durch Künstliche Intelligenz (KI) zu belegen. Bei Abfragen auf Plattformen wie ChatGPT und Deep Seek kam es jedoch zu Missverständnissen, die seine falschen Angaben unbeabsichtigt bestätigten. Trotz dieser Unsicherheiten hatte der Leser gehofft, dass seine Informationen einer Prüfung durch den „Spiegel“ standhalten würden. Die KI hatte ihm jedoch keine verlässlichen Daten geliefert, und die Behauptung über Merz’ Dozentur stellte sich als nicht haltbar heraus. Der „Spiegel“ löschte den Leserbrief nach interner Überprüfung und gab zu, dass solche Nachfragen nötig gewesen wären.

Falsche Ursprünge und fehlende Beweise

Der Autor des Leserbriefs stützte sich zudem auf vage Aussagen seines Sohnes, der vor 20 Jahren in St. Gallen studierte. Ihm zufolge soll dieser von „miserablen Vorlesungen“ gehört haben. Unterdessen stellte die Universität St. Gallen klar, dass Merz nie eine Honorarprofessur hatte, sondern lediglich sporadisch an Veranstaltungen teilnahm. Telefonische Nachfragen beim Leser ergaben zudem, dass er keine belastbaren Beweise für seine Schilderungen vorlegen konnte.

Diese Vorfälle werfen ein Schlaglicht auf die medialen Prozesse für die Überprüfung von Informationen und die Publikation von Leserbriefen. Der „Spiegel“ kündigte an, die internen Arbeitsabläufe zu optimieren, um derartige Fehler in Zukunft zu vermeiden. Friedrich Merz und die Leser wurden für die entstandenen Unannehmlichkeiten um Entschuldigung gebeten.

Politische Kontroversen im Kontext

Inmitten dieser Ereignisse steht auch die politische Figur Merz selbst, der immer wieder in der Kritik steht. Im aktuellen Wahlkampf finden viele parteipolitische Unwichtigkeiten und Unstimmigkeiten in Lebensläufen und Aussagen Beachtung. Kritiker, darunter auch Mitglieder der FDP, werfen Merz vor, unbegründete und erfundene Anschuldigungen über die Grünen zu verbreiten, was den Vergleich zu einem „deutschen Trump“ hervorrufen könnte. Ein Sprecher der Grünen wies darauf hin, dass Merz nicht zielführend lege, wo er sein Bild von Konzepten und Vorschlägen nicht verfälschen würde.

Es wird deutlich, dass Merz’ Strategie möglicherweise darauf abzielt, durch Empörung politische Mobilisierung zu betreiben. Die Grünen fordern von ihm, sich mit echten Vorschlägen auseinanderzusetzen, und nicht mit Falschdarstellungen zu arbeiten. In der politischen Landschaft, die von Polarisation geprägt ist, müssen sowohl Medien als auch Politiker sorgfältig mit Informationen umgehen, um derartige Missverständnisse zu vermeiden.

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Vorfall Skandal
Ort St. Gallen, Schweiz
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