Gefährliche TikTok-Challenge: Paracetamol bringt Jugendliche in Gefahr!
Genf, Schweiz - Die aktuelle TikTok-Challenge namens „Paracetamol Challenge“ nimmt besorgniserregende Ausmaße an. Immer mehr Jugendliche beteiligen sich an dieser gefährlichen Challenge, die zur Einnahme von Paracetamol auffordert. Dieses rezeptfreie Medikament, das schmerzlindernd und fiebersenkend wirkt, kann bei übermäßigem Konsum schwerwiegende Leberschäden verursachen. Die schweren Symptome einer Überdosierung treten oft erst auf, wenn die Leber bereits stark geschädigt ist.
Caroline Samer, Leiterin der Abteilung für Pharmakologie und klinische Toxikologie an den Universitätsspitälern Genf, warnt eindringlich: „Ab sechs bis zehn Gramm spricht man von einem sehr gefährlichen Bereich, der auch zum Tod führen kann, wenn keine rasche medizinische Versorgung erfolgt.“ In der Vergangenheit hat diese gefährliche Herausforderung schon zu einem Todesfall in den USA geführt. Fachleute und Behörden fordern nun verstärkte Aufklärungsarbeit für Eltern und Schulen, um Jugendliche über die Risiken zu informieren.
Gefahren der Online-Trends
Diese Entwicklung ist nicht isoliert. Im Jahr zuvor starb ein 15-jähriges Mädchen an einer Medikamenten-Überdosis, nachdem sie an der sogenannten „Benadryl Challenge“ teilgenommen hatte. In diesem Trend filmen Nutzer die Halluzinationen, die durch das Medikament verursacht werden. Um solche gefährlichen Trends einzudämmen, plant das Pharmaunternehmen, das Paracetamol herstellt, gemeinsam mit TikTok gegen diese Probleme vorzugehen. Die Strategie umfasst das sofortige Löschen von Videomaterial, das diese gefährlichen Trends propagiert.
Die Verbreitung solcher Trends wirft auch Fragen im Hinblick auf die allgemeine Informationslage und Aufklärung auf. Eine Herausforderung, die nicht nur während der TikTok-Challenges sichtbar wird, sind die weitreichenden Falschinformationen in sozialen Medien. Laut einer Studie, die im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie durchgeführt wurde, verbreiten sich Falschinformationen typischerweise schneller als korrekte Informationen. Die Anfälligkeit für solche Falschinformationen ist oft individuell, sozial sowie situativ bedingt und kann durch mangelnde Gesundheitskompetenz verstärkt werden.
Regulierung und Aufklärung
Die Challenge-Teilnehmer sind oft Menschen mit geringerem gesundheitlichen Vorwissen, was das Problem entsprechend verschärft. Emotionaler Antrieb und das Bedürfnis, in sozialen Gruppen wahrgenommen zu werden, fördern das Teilen von gefährlichen Inhalten. Fachleute betonen, dass komplexe Interventionen nötig sind, um dem entgegenzuwirken, und fordern eine Regulierung sozialer Netzwerke als wichtigen Schritt gegen derartige Gefahren.
Die App TikTok und die verantwortlichen Pharmaunternehmen müssen sich ernsthaft mit den gefährlichen Trends auseinandersetzen und dafür sorgen, dass Aufklärungsarbeit geleistet wird. Ein ganzheitlicher Ansatz, der individuelle, soziale und kontextuelle Faktoren berücksichtigt, ist dringend notwendig, um Jugendliche vor den gravierenden Folgen solcher Challenges zu bewahren.
Die Diskussion um die Gefahren von sozialen Medien wie TikTok wird durch diese Trends weiter angeheizt. Es bleibt zu hoffen, dass sowohl Hersteller als auch Nutzer sich ihrer Verantwortung bewusst werden und präventive Maßnahmen ergriffen werden, um die Sicherheit der Jugendlichen zu gewährleisten.
Für weitere Details zu den Risiken von Falschinformationen in sozialen Medien siehe PMC.
Für mehr Informationen zu aktuellen Herausforderungen und Kritiken an der „Paracetamol Challenge“ besuchen Sie Focus.
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Genf, Schweiz |
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