Hass im Netz: Frauen kämpfen für ihre Stimme trotz digitaler Gewalt!

Deutschland - Am 8. März 2025 wird das Thema Hass im Netz erneut brisant. Fast jede zweite Person (49%) hat bereits Erfahrungen mit Beleidigungen im Internet gemacht, wie eine aktuelle Studie zeigt. Besonders betroffen sind junge Frauen, Menschen mit Migrationshintergrund sowie LGBTQ+-Personen. Trotz der Widrigkeiten finden viele Frauen den Mut, ihre Stimme zu erheben und gegen diese digitale Gewalt anzukämpfen. rbb24 berichtet, dass Siobhan, eine 20-jährige TikTok-Creatorin, die Diskriminierung von Frauen of Color thematisiert und damit eine große Anhängerschaft von über 30.000 Follower:innen erreicht hat. Ihre Videos haben mehrere hunderttausend Aufrufe, jedoch geht dies oft mit Hasskommentaren, Beleidigungen und Bedrohungen einher.

Eine ähnliche Erfahrung macht die 33-jährige Lisa Niendorf, die als Dozentin auf Instagram für Gleichberechtigung eintritt. Auch sie sieht sich mit hasserfüllten Kommentaren konfrontiert, inklusive schwerwiegenden Bedrohungen. Um Abstand zu gewinnen, gibt sie ihr Handy oft an Freunde oder ihre Frau ab. Diese persönlichen Geschichten verdeutlichen die schwerwiegenden Auswirkungen, die digitale Gewalt auf die Betroffenen hat.

Der Umgang mit digitaler Gewalt

Eine repräsentative Studie zeigt zudem, dass mehr als die Hälfte der Befragten aus Angst vor Hass im Netz zögert, ihre Meinungen öffentlich zu äußern. HateAid hat ermittelt, dass 57% der Menschen seltener an politischen Diskussionen teilnehmen und 82% der Ansicht sind, dass Hass im Netz die Vielfalt im Internet gefährdet. Diese Zahlen unterstützen die Behauptung, dass insbesondere junge Frauen oft von sexualisierten Übergriffen in sozialen Netzwerken betroffen sind.

Die digitale Gewalt hat viele Gesichter: Dazu zählen hate speech, Bedrohungen, sowie institutionelle Diskriminierung. Laut pfz.at ist der Antifeminismus, der häufig mit einem Aufeinandertreffen von hegemonialer Männlichkeit und feministischen Bestrebungen einhergeht, eine weit verbreitete Form dieser Gewalt. Diese Dynamik verstärkt sich insbesondere in nicht ausreichend moderierten sozialen Medien wie Facebook und Twitter.

Initiativen und Unterstützung

Organisationen und Initiativen leisten Widerstand gegen diese gegenwärtigen Phänomene. Projekte wie die Facebook-Gruppe „#ich bin hier“ zeigen Solidarität und unterstützen die Gegenrede gegen Hasskommentare. Nadine Brömme von „Das Nettz“ hebt die Wichtigkeit von Gegenrede hervor: „Wir müssen uns aktiv gegen digitale Gewalt zur Wehr setzen“.

Mit dem Digital Services Act (DSA), der seit Februar 2024 in Kraft ist, können illegale Inhalte schneller entfernt werden. Auch das Digitale Gewaltschutzgesetz stelle einen Schritt vorwärts dar, um Betroffenen den Umgang mit digitaler Gewalt zu erleichtern. Dennoch bleibt es wichtig, dass Nutzer:innen strafbare Inhalte melden und ein solidarisches Netzwerk bilden, um Hilfsangebote wie die von Hate Aid und Das Nettz zu nutzen.

In der heutigen digitalen Welt ist der Umgang mit Hasskommentaren und digitaler Gewalt eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, die eine offene Diskussion über gesetzliche Grundlagen erfordert. Die Notwendigkeit, Maßnahmen zu ergreifen, ist dringlicher denn je, um den Unholden im Netz die Stirn zu bieten und die digitale Öffentlichkeit für alle sicherer zu gestalten.

Details
Vorfall Hasskommentare
Ort Deutschland
Quellen