Hochschulen ziehen Konsequenzen: Rund 120 verlassen Plattform X!
Universität Hohenheim, 70599 Stuttgart, Deutschland - Die Universität Hohenheim hat Mitte Januar 2025 ihre Kommunikationsaktivitäten auf der Plattform X eingestellt, in einem Schritt, dem sich mittlerweile rund 120 Hochschulen und Forschungsinstitute angeschlossen haben. Diese Initiative, die als „WissXit“ bekannt ist, wurde durch einen öffentlichen Appell angestoßen, der die Förderung von Werten wie Vielfalt, Freiheit und wissenschaftlicher Integrität zum Ziel hat.
Wissenschaftsorganisationen äußern Bedenken, dass die Plattform X nicht mehr den Anforderungen an sachliche und respektvolle Kommunikation entspricht. Der Rückzug wird auch als Reaktion auf zunehmende Radikalisierung und Hassrede auf der Plattform betrachtet. Hochschulen sehen die Entwicklung als Bedrohung ihrer Grundwerte: Weltoffenheit, Transparenz und wissenschaftliche Integrität.
Gründe für den Rückzug
Mehr als 60 deutsche Hochschulen und akademische Einrichtungen, darunter bedeutende Institutionen wie die Heinrich Heine Universität Düsseldorf, die die Bewegung „#WissXit“ initiierte, haben diese Entscheidung getroffen. Kritisiert wird vor allem die algorithmische Verzerrung rechtspopulistischer Inhalte und die Verbreitung von Falschinformationen unter der neuen Leitung von Elon Musk.
- Die Hochschule sieht in der Plattform eine Überschreitung der Grenzen von sachlich fundierter Kommunikation.
- Ein Beispiel ist das umstrittene Gespräch zwischen Musk und der AfD-Chefin Alice Weidel, das Falschbehauptungen über Migration und Nationalsozialismus aufwarf.
- Die kritisierte fehlende Moderation hat zu einer steigenden Verbreitung extremistischen Gedankenguts auf der Plattform geführt.
Folglich nehmen die Hochschulen nun Abstand von X, um ihre akademische Reputation zu wahren. Die Initiative hat nicht nur Auswirkungen auf die Kommunikationsstrategien dieser Institutionen, sondern auch auf die gesamte akademische Kommunikationslandschaft.
Alternativen und zukunftsfähige Kommunikationsstrategien
Im Zuge des Rückzugs von X prüfen viele Hochschulen den Wechsel zu alternativen Plattformen wie Mastodon oder Bluesky. Zusätzlich setzen einige Einrichtungen vermehrt auf eigene Kommunikationsmittel wie Newsletter und Websites, um den Dialog mit Studierenden und Forschern aufrechtzuerhalten.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und die Leibniz-Gemeinschaft haben ebenfalls ihre Aktivitäten auf der Plattform eingestellt und kommunizieren vermehrt über alternative Kanäle wie LinkedIn und Bluesky. Die Entscheidung spiegelt eine breitere europäische Diskussion über die Verantwortung sozialer Medien wider und könnte langfristig Chancen bieten, authentischere Zielgruppen zu erreichen und digitale Kommunikationskompetenzen weiter auszubauen.
Die Initiative „WissXit“ hat nicht nur die Hochschulen mobilisiert, sondern wird auch als Zeichen für eine offene und konstruktive Diskussionskultur gewertet. Die Überlegung, Daten über die „OpenPortability“-Plattform zu übertragen, unterstreicht den Wunsch nach einer kontrollierbaren digitalen Kommunikation.
Zusammenfassend wird der Rückzug von X durch zahlreiche Institutionen als notwendiger Schritt betrachtet, um den Herausforderungen des digitalen Wandels und den bestehenden Bedrohungen für die demokratischen Grundwerte entgegenzuwirken.
Details | |
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Vorfall | Sonstiges |
Ursache | Zunehmende Radikalisierung, Hassrede, Algorithmische Verzerrung, Verbreitung von Falschinformationen |
Ort | Universität Hohenheim, 70599 Stuttgart, Deutschland |
Quellen |