Jugend in Deutschland 2025: Sorgen, Optimismus und dringender Handlungsbedarf

Potsdam, Deutschland - Die Trendstudie „Jugend in Deutschland 2025“, herausgegeben von Simon Schnetzer, Kilian Hampel und Klaus Hurrelmann, zeigt ein vielschichtiges Bild der aktuellen Lebensrealitäten junger Menschen. Trotz globaler Krisen und Herausforderungen wie Wirtschaftskrise, Inflation und Klimawandel fühlen sich 65% der Befragten im Alter von 14 bis 29 Jahren optimistisch und blicken zuversichtlich in die eigene Zukunft. Diese Zahlen spiegeln die Ergebnisse einer Erhebung wider, die zwischen dem 10. Januar und dem 26. Februar 2025 an 6.034 Personen durchgeführt wurde, wie uni-potsdam.de berichtet.
Trotz dieser positiven Grundhaltung äußern junge Menschen jedoch eine Vielzahl an Sorgen. Rund 62% machen sich Gedanken über die geopolitischen Entwicklungen in der Ukraine und im Nahen Osten. Auch wirtschaftliche Herausforderungen, wie die Inflation, belasten 57% der Befragten, während 48% sich um den teuren Wohnraum sorgen. Dazu kommt die Angst vor dem Klimawandel, die 47% der Jugendlichen beschäftigt. Diese Sorgen führen in vielen Fällen zu einer psychischen Belastung: Mehr als ein Viertel der jungen Menschen schätzt, dass sie eine psychologische Behandlung benötigen, doch nur 12,5% sind tatsächlich in Therapie, so die Analyse von tagesschau.de.
Die Arbeitswelt und Leistungsdruck
Die Studie belegt zudem, dass die Leistungsbereitschaft der jungen Generation hoch ist. Mit 81% arbeiten viele junge Erwerbstätige in Vollzeit, doch ein Drittel fühlt sich regelmäßig ausgebrannt. Während ein Großteil bereit ist, höhere Rentenbeiträge zu akzeptieren, um die Versorgung älterer Generationen zu sichern, sind nur 11% überzeugt, eine sichere Rente erwarten zu können. Lediglich 12% der Befragten haben Vertrauen in die politischen Entscheidungen der Bundesregierung. Das Vertrauen in das politische System ist stark gesunken, und viele Jugendliche fühlen sich von den etablierten Parteien nicht vertreten. Diese Entwicklungen ziehen viele zur Suche nach alternativen oder radikalen Lösungsansätzen, nicht aus Gleichgültigkeit, sondern aus Enttäuschung, wie auch in den Erhebungen von welt.de deutlich wird.
Über 40% der Jugendlichen gaben an, dass sie sich mitverantwortlich für die Finanzierung der Renten fühlen, während 65% eine Erhöhung des Renteneintrittsalters ablehnen und 74% gegen eine Senkung des Rentenniveaus sind. Diese junge Generation erwartet einen fairen Generationenvertrag, der für alle Altersgruppen Vorteile bietet.
Digitale Medien und ihre Auswirkungen
Die Studie thematisiert auch die Rolle digitaler Medien. Während 41% der jungen Menschen digitale, KI-basierte Tools nutzen, sehen viele in sozialen Medien eine Ursache für psychische Belastungen. 55% berichten von einem hohen Stresslevel und über 49% empfinden Erschöpfung. Die Nutzung von Smartphones wird zwar als Werkzeug zur Effizienzsteigerung im Alltag wahrgenommen, führt aber auch zu einem Verlust der Zeit und damit zu weiteren Belastungen.
Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen, dass die jungen Menschen in Deutschland trotz ihrer positiven Aussichten vor enormen Herausforderungen stehen. Das Bedürfnis nach einem stabilen sozialen und wirtschaftlichen Umfeld ist unumstritten und wird von der Mehrheit der Befragten klar formuliert. Die Forderungen nach verbesserten Lebensbedingungen, bezahlbarem Wohnraum und gerechteren Bildungschancen sind dringlicher denn je.
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Ort | Potsdam, Deutschland |
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