Amphibien in Bewegung
Das Verkehrsministerium fordert alle Verkehrsteilnehmer auf, wegen der amphibischen Migration besonders vorsichtig zu sein. Kommunen können Finanzierungsmöglichkeiten durch das Verkehrsfinanzierungsgesetz der Landesgemeinde nutzen, um die Lebensräume von Amphibien wieder miteinander zu verbinden.
Sobald die Temperaturen in den frühen Morgenstunden wieder deutlich über Null liegen und es regnet, beginnt die jährliche Wanderung der Amphibien. Jedes Jahr ziehen unzählige Frösche, Kröten und Molche aus ihren Winterquartieren in die traditionellen Laichgewässer. Die Tiere müssen oft belebte Straßen überqueren.
Verkehrsminister Winfried Hermann appellierte an alle Verkehrsteilnehmer: „Bitte fahren Sie im Bereich der Amphibienwanderungen vorsichtig und mit deutlich reduzierter Geschwindigkeit. Dies trägt nicht nur zum Schutz der Amphibien bei, sondern auch in hohem Maße zum Schutz der zahlreichen Helfer auf den Strecken und auch zu Ihrer eigenen Sicherheit. Wenn Sie während der Amphibienwanderung unterwegs sind, achten Sie bitte besonders darauf. In den Nacht- und frühen Morgenstunden sind besonders viele Frösche, Kröten und Molche unterwegs – und die Helfer, die den Tieren auf der anderen Straßenseite helfen. „“
Vielen Dank an die Freiwilligen
Wo es keine festen Passagen und Leitvorrichtungen für die Tiere gibt, richten viele freiwillige Helfer mobile Sicherheitszäune ein und bringen die Tiere mit Eimern sicher auf die andere Straßenseite. Da die Zäune und Eimer täglich überprüft werden müssen, ist dies sehr zeitaufwändig. Aber die Mühe lohnt sich: An einigen Stellen werden mehrere tausend Tiere gerettet. Minister Hermann betont besonders diese Hilfsbereitschaft: „Ich möchte allen freiwilligen Helfern des Landes, insbesondere in dieser sehr schwierigen Zeit, für ihre engagierte und selbstlose Arbeit für die lokale Fauna und den Erhalt unserer biologischen Vielfalt danken.“ Für diejenigen, die aus Gründen der öffentlichen Sicherheit und Ordnung sowie des Tierschutzes von Ausreisebeschränkungen aufgrund von Pandemien betroffen sind, gelten für die Freiwilligen begrenzte Ausnahmen von den Ausreisebeschränkungen.
Finanzierungsmöglichkeiten für Kommunen
Seit dem 1. Januar 2020 werden über die Gesetz über die Verkehrsfinanzierung der Landesgemeinde (LGVFG) gefördert. Das Ziel des Verkehrsministeriums ist das „State Concept Reconnecting Roads“ (PDF) schrittweise auf kommunalen Straßen umgesetzt werden. Darüber hinaus kann die LGVFG auch Kreuzungshilfen zur Vernetzung von Lebensräumen und Tierwanderwegen auf kommunalen Rad- und Schienenwegen unterstützen. Der Schwerpunkt liegt auf der Förderung von Amphibienschutzsystemen.
Verkehrsminister Winfried Hermann fragt die Gemeinden: „Schauen Sie sich die Website des Verkehrsministeriums an. Dort sind die Amphibienwanderwege auf Straßen aufgelistet. Ich lade Sie ein, die von der LGVFG angebotenen Finanzierungsmöglichkeiten zu nutzen, wenn es in Ihrer Gemeinde einen amphibischen Wanderabschnitt gibt. Durch den Aufbau von Amphibienschutzsystemen leisten Sie einen wertvollen Beitrag zur Wiederverbindung der Lebensräume unserer Amphibien und damit zur Stärkung der biologischen Vielfalt im Land. Außerdem entlasten Sie die Freiwilligen in Ihrer Gemeinde. „“
Staatliches Re-Networking-Konzept auf Straßen
In unserer dicht bebauten Kulturlandschaft, die von Verkehrswegen durchzogen ist, ist es für Amphibien und andere wilde Tiere nicht einfach, von einem Lebensraum in einen anderen zu wandern. Sie werden auf eine Vielzahl von Hindernissen stoßen, insbesondere in Form von stark befahrenen Straßen. Dies trägt zur zunehmenden Gefährdung vieler Tierarten in den letzten Jahrzehnten bei. Insbesondere bei Amphibien ist die Fragmentierung von Wanderwegen eine der Hauptursachen für den Artenverlust.
Um dem entgegenzuwirken, hat das Verkehrsministerium das staatliche Konzept zur Vernetzung auf Straßen entwickelt. Das Konzept wurde in enger Zusammenarbeit mit der Ministerium für ländliche Gebiete und Verbraucherschutz Baden-Württemberg und das Forstversuchs- und Forschungsinstitut Baden-Württemberg erstellt. Es besteht aus den drei Projektmodulen „Konfliktpunkte basierend auf den Spezialplänen des Staates“, „Amphibienwanderwege auf Straßen“ und „Federal Re-Networking-Programm“ zusammen. Das Modul „Amphibienwanderwege auf Straßen“ war ein Kooperationsprojekt mit der NABU Baden-Württembergunter dessen Leitung die Untersuchungen zu den Amphibienmigrationen durchgeführt wurden. Im Rahmen dieses Projekts lieferten zahlreiche lokale Gruppen der Naturschutzverbände Baden-Württemberg sowie die Regionalräte, Bezirksämter und Stadtteile wertvolle Daten zu bekannten amphibischen Wanderwegen. Für jedes Modul wurden Prioritätslisten der wichtigsten Wiederverknüpfungsabschnitte erstellt. Die priorisierten Konfliktpunkte werden nun schrittweise durch den Bau von Kreuzungshilfen entschärft, insbesondere von grünen Brücken und Amphibienschutzsystemen.
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Inspiriert von Landesregierung BW
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