Friedensproteste in Delmenhorst: Bürger fordern ein Ende der Rüstungslogik!

Am 20. April 2025 fand in Delmenhorst ein Ostermarsch statt, an dem rund 60 Demonstranten teilnahmen. Eingeladen hatte Vahit Oflazoglu, Sprecher des Friedensforums Delmenhorst. Der Hauptredner, Gerhard Schäfer vom Friedensforum Bremen, lobte das Engagement des örtlichen Friedensforums, das breite Unterstützung von Gewerkschaften und politischen Parteien erfährt.
Schäfer wies darauf hin, dass in der Region wöchentlich Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg geborgen werden müssen, da Tausende Bomben noch immer unschädlich gemacht werden müssen – selbst 80 Jahre nach Kriegsende. Seine Rede beinhaltete eine scharfe Kritik am aktuellen Aufrüstungskurs, bei dem eine Bedrohung konstruiert werde. Der ehemalige Bundeswehr-Generalinspekteur Harald Kujat äußerte sich skeptisch zu den Absichten Russlands in Bezug auf die NATO, während Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius vor einem möglichen Angriff Russlands in den nächsten Jahren warnte.
Kritik an Aufrüstung und Militarisierung
In seiner Rede forderte Schäfer eine Erneuerung der Friedenspolitik der 1970er-Jahre und kritisierte die Forderungen nach Waffen in Deutschland als Ausdruck mangelnden historischen Wissens. Er betonte, dass das weltweite Atomwaffenarsenal die Erde bis zu 50-mal zerstören könne und äußerte sich gegen die Lieferung von Taurus-Waffensystemen.
Schülerin Xenia Schräfer von der Linksjugend sprach ebenfalls beim Ostermarsch und hob die Wichtigkeit von Bildung und Empathie hervor. Sie forderte dazu auf, die Strukturen zu hinterfragen, die Kriege begünstigen, und nannte spezifische Konflikte in Afghanistan, Syrien, Irak, Jemen und Gaza. Yeliz Hess, die für den Verein der Arbeiter und Jugendlichen aus der Türkei sprach, forderte Investitionen in zivile Zukunftstechnologien und eine Industriepolitik, die Frieden und Nachhaltigkeit fördert. Sie kritisierte die Rüstungslogik und betonte die Notwendigkeit, in Krisenzeiten Haltung zu zeigen.
Ein weiterer Ostermarsch in Bremen thematisierte ähnlich die Sorgen über massive Aufrüstung in Deutschland und Europa. Karo vom internationalen Jugendverein wies darauf hin, dass Milliarden für Kriege ausgegeben werden, während Bildung, Gesundheit und soziale Dienste gekürzt werden. Die EU plant ein Aufrüstungspaket von 800 Milliarden Euro, und in Deutschland wird die Schuldenbremse für unbegrenzte Militärausgaben ausgesetzt. Kritisiert wird auch, dass Nationalismus und Rassismus wieder salonfähig gemacht werden und Migrant:innen als Sündenböcke für politische Probleme dargestellt werden. Die Diskussion umfasst die mögliche Wiedereinführung der Wehrpflicht sowie die Rolle der Bundeswehr in Schulen.
Der Marsch in Bremen forderte ein Ende der Waffenlieferungen und der Unterstützung von Menschenrechtsverletzungen sowie ein Ende der Besatzung im Nahen Osten für Frieden. Die Redner machten auch auf die Gefahren aufmerksam, die von Rüstungsunternehmen ausgehen, die von Kriegen profitieren, während Jugendliche unter den Kürzungen im Sozialstaat leiden müssen.
Für weitere Informationen über den Ostermarsch in Delmenhorst, siehe Weser-Kurier. Über die weiteren Entwicklungen und Redebeiträge in Bremen berichtet Bremer Friedensforum.
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Ort | Delmenhorst, Deutschland |
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