Gewalt im Krankenhaus: Immer mehr Übergriffe auf Ärzte und Pflegepersonal!
In den Göttinger Kliniken ist ein besorgniserregender Anstieg an Gewalt gegenüber medizinischem Personal zu verzeichnen. Laut Berichten des Göttinger Tageblatt leiden sowohl das Evangelische Krankenhaus Weende (EKW) als auch die Universitätsmedizin Göttingen (UMG) unter vermehrten Vorfällen körperlicher und verbaler Aggressivität von Patienten. UMG-Sprecherin Lena Bösch berichtete, dass insbesondere die Zentrale Notaufnahme und die Klinik für Psychiatrie betroffen sind.
Die Gründe für diese Aggressionen sind vielfältig und reichen von Frustrationen über lange Wartezeiten bis hin zu Drogen- und Alkoholmissbrauch. Obwohl Polizeieinsätze in der UMG selten vorkommen, gibt es keine umfassenden Statistiken über diese Vorfälle. Um das Personal bestmöglich zu schützen, betreibt die UMG einen Sicherheitsdienst, der rund um die Uhr aktiv ist, insbesondere in Bereichen mit hohem Aggressionspotential. Zudem erhalten Mitarbeitende regelmäßige Schulungen in Deeskalation und Situationsanalysen.
Anstieg der Übergriffe und Präventionsmaßnahmen
Um in akuten Situationen schnell reagieren zu können, arbeiten sowohl EKW als auch UMG eng mit der Polizei Göttingen zusammen. Das EKW hat zudem eine Notfallrufnummer für das Personal in kritischen Situationen eingerichtet. Nahezu überall werden Mitarbeiter geschult, um mit der steigenden Aggression umzugehen. Eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe im EKW widmet sich aktiv dem Thema Mitarbeiterschutz und Gewaltprävention. Regelmäßige Deeskalationstrainings sind ebenso Teil der Initiative, die auch an der Berufsfachschule Pflege vermittelt wird.
Um die Gewaltprävention im Gesundheitswesen weiter voranzutreiben, erleichtert ein neuer Leitfaden, der in Zusammenarbeit mit verschiedenen Experten entwickelt wurde, den Mitarbeitenden den Umgang mit eskalierenden Situationen. Materialien wie ein Taschenratgeber und ein Faltblatt mit den fünf wichtigsten Maßnahmen zur Gewaltprävention wurden an die nordrhein-westfälischen Krankenhäuser verschickt, um das Schutzkonzept vor Ort zu unterstützen. Wie KGNW berichtete, zeigen Studien, dass 94% der Beschäftigten in Notaufnahmen verbale und 70% körperliche Angriffe erfahren haben. Dieser Leitfaden wurde gegründet, um Sicherheitsstandards zu festigen und eine Null-Toleranz-Kultur im Gesundheitswesen zu etablieren.
Details | |
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Vorfall | Körperverletzung, verbale Gewalt |
Ursache | Wartezeiten, Drogenmissbrauch, Alkoholmissbrauch, psychische Erkrankungen |
Ort | Göttingen, Deutschland |
Verletzte | 11 |
Quellen |