Leverkusens Wohnungsnot: Stadt lässt Immobilien leer stehen!

In Leverkusen steht das Thema Wohnungsnot im Mittelpunkt der politischen Diskussionen. Oberbürgermeister Uwe Richrath hat die Wohnungsnot zu einem seiner Hauptanliegen erklärt. Laut einem Bericht von ksta.de versagt der freie Wohnungsmarkt aus Sicht der Mieter, da die Mieten kontinuierlich steigen. Die Diskussionen konzentrieren sich in der Regel auf Neubauten, die bisher jedoch nur mäßigen Erfolg hatten.

Ein zentrales Problem sind die zahlreichen leerstehenden Immobilien, insbesondere städtische Wohnungen. So steht ein Backsteinhaus am Stadtpark leer und soll nach Sanierungsmaßnahmen als Dienstwohnung genutzt werden. Die Stadtverwaltung hat in ihren Gebäuden insgesamt 20 Wohnungen, von denen fünf derzeit unbewohnt sind. Zwei dieser Wohnungen werden umgebaut, da sie als Dienstwohnungen entwidmet wurden. Eine andere ehemalige Dienstwohnung bleibt dauerhaft leer, da die Fluchtwegsituation unzureichend ist.

Leerstände im privaten Sektor

Auch im privaten Sektor ist die Situation kritisch. Laut dem Bericht gibt es beispielsweise eine Wohnung in der August-Kekulé-Straße, die seit 2024 leersteht. Anwohner in der Zylinderhutsiedlung beklagen zudem lange Leerstände. Ein weiterer Aspekt der Problematik zeigt sich in der steigenden Zahl an kurzfristigen Vermietungen: Während 2019 in Leverkusen 300 Airbnb-Angebote verfügbar waren, sind es im Jahr 2023 bereits über 1000. Eine Wohnraumschutzsatzung könnte zur Regulierung von Kurzzeitvermietungen beitragen, wurde jedoch 2019 von der Ratsmehrheit abgelehnt.

Die allgemeine Lage auf dem Wohnungsmarkt wird von tagesschau.de ebenfalls als alarmierend beschrieben. Mietwohnungen sind seit Jahren knapp und teuer. Politische Versprechen zur Wende im Bauwesen sind bisher ausgeblieben, wodurch die Wohnungsnot als große Herausforderung für die nächste Regierung angesehen wird. Die Mietpreise steigen in allen Preissegmenten, und Menschen mit sicheren Jobs erhalten oft Absagen bei Wohnungsanfragen, was besonders Alleinerziehende und Menschen mit ausländischem Nachnamen betrifft.

Ökonom Matthias Günther warnt, dass sich die Lage für Mieter weiter verschärfen könnte. Zudem ist ein Rückgang sozialer Wohnungen zu beobachten: Gab es 1987 noch vier Millionen Sozialwohnungen in Westdeutschland, so sind es heute nur noch 1,1 Millionen. Kritiker bemängeln, dass der Staat hohe Mieten für Bürgergeldempfänger akzeptiert, was die Situation zusätzlich verschärft.

Details
Vorfall Wohungsnot
Ort Leverkusen, Deutschland
Quellen