Luftqualität in Lüneburg: Alarmstufe Rot wegen Feinstaub und Ozon!
Am 12. Mai 2025 veröffentlichte die Landeszeitung aktuelle Messdaten zur Luftqualität in Lüneburg. An der Messstation in der Zeppelinstraße wurden die Konzentrationen von Feinstaub-Partikeln (PM10) erfasst. Der Grenzwert für PM10 liegt bei 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft, der maximal 35-mal jährlich überschritten werden darf. Die Luftqualität wird anhand dreier Werte bewertet: Feinstaub, Stickstoffdioxid und Ozon. Dabei werden verschiedene Grenzwerte berücksichtigt: „Sehr schlecht“ für Stickstoffdioxid über 200 μg/m³, Feinstaub über 100 μg/m³ und Ozon über 240 μg/m³. „Schlecht“ ist definiert durch Stickstoffdioxid zwischen 101-200 μg/m³, Feinstaub zwischen 51-100 μg/m³ und Ozon zwischen 181-240 μg/m³. „Mäßig“ wird bei Stickstoffdioxid zwischen 41-100 μg/m³, Feinstaub zwischen 35-50 μg/m³ und Ozon zwischen 121-180 μg/m³ festgestellt.
Die Messmethoden umfassen Stundenmittel für Stickstoffdioxid und Ozon sowie stündlich gleitendes Tagesmittel für Feinstaub. Jährlich sind in der EU 240.000 vorzeitige Todesfälle auf Feinstaub zurückzuführen. Bei schlechter Luftqualität wird empfohlen, dass empfindliche Personen anstrengende Aktivitäten im Freien vermeiden. Insbesondere nach Silvester kann ein Anstieg der Feinstaubbelastung beobachtet werden, wobei der Silvesterrückstand durch Wind schnell verteilt werden kann. Inversionswetterlagen können zudem zu stundenlangen Feinstaubbelastungen führen. Jährlich werden durch Feuerwerke etwa 2050 Tonnen Feinstaub freigesetzt, mit einer signifikanten Menge von 1500 Tonnen während der Silvesternacht.
Überarbeitung der EU-Luftqualitätsrichtlinie
Zusätzlich zu den lokalen Messungen berichtete das Umweltbundesamt über die Notwendigkeit der Überarbeitung bestehender Luftqualitätsrichtlinien in der EU. Die aktuellen Grenzwerte für Feinstaub und Stickstoffdioxid stammen von vor über 20 Jahren und entsprechen nicht den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Die EU-Kommission schlägt neue Richtlinien vor, die schärfere Grenzwerte basierend auf den WHO-Richtwerten von 2021 umfassen. Eine Einigung zwischen den Mitgliedstaaten des Europäischen Parlaments und der Ratspräsidentschaft wurde am 20. Februar 2024 erzielt, während der ausgehandelte Text noch offiziell angenommen werden muss. Die neuen Grenzwerte sollen ab 2030 gelten.
Luftverschmutzung wird als das größte Umweltrisiko für die Gesundheit in Deutschland betrachtet und trägt zu zahlreichen chronischen Erkrankungen bei. Die Mehrheit der europäischen Bevölkerung atmet Luft mit Feinstaubkonzentrationen, die über den WHO-Richtwerten liegen. Die neuen Vorschläge sollen zudem regelmäßig überprüft werden, um sie an die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse anzupassen.
Details | |
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Vorfall | Umwelt |
Ort | Zeppelinstraße, 21335 Lüneburg, Deutschland |
Quellen |