Teenagerschwangerschaften: Hilfe und Unterstützung für junge Mütter!
Osterholz-Scharmbeck, Deutschland - In Deutschland ist die Thematik der Teenagerschwangerschaften ein drängendes sozialpolitisches Problem. Täglich bringt etwa jede fünfte schwangere Jugendliche ein Kind zur Welt, und der Druck auf junge Frauen in dieser besonderen Lebenslage ist enorm. Laut einer aktuellen Studie der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung werden jährlich 7,3 Millionen Teenager-Schwangerschaften verzeichnet, oft bedingt durch mangelnde Aufklärung und unzureichende Bildungschancen. Insbesondere in Entwicklungsländern bleibt das Problem akut, während Deutschland mit einer Geburtenrate von etwa neun Müttern zwischen 15 und 19 Jahren pro 1000 Geburten im internationalen Vergleich moderat dasteht.
Im Landkreis Osterholz bieten Inske van Hulst und Claudia Michaelis seit zwei Jahren Schwangerschaftsberatungen an, um schwangeren Frauen in der Region Unterstützung zu bieten. Die Beratungen sind unvoreingenommen und berücksichtigen die individuellen Entscheidungen der Frauen. Es wird angemerkt, dass im ländlichen Raum eine große Nachfrage nach solchen Angeboten vorhanden ist, die jedoch häufig rar gesät sind. Beratungen sind auch im Nachbarkreis Rotenburg möglich, und Überlegungen zur Eröffnung eines Standortes in Lilienthal werden angestellt. Wichtig ist, dass Frauen eine Beratungsbescheinigung gemäß dem Schwangerschaftskonfliktgesetz (Paragraf 7) benötigen, wenn sie sich für einen Schwangerschaftsabbruch entscheiden möchten.
Unterstützung für Schwangere
In den Beratungen wird jungen Frauen nicht nur bei der Entscheidung zur Fortführung oder Beendigung der Schwangerschaft geholfen, sondern es werden auch soziale und finanzielle Fragen behandelt, wie Unterhaltszahlungen und Regelungen zum Mutterschutz. Oft empfinden die Beraterinnen, dass schwangere Teenager Ängste haben, insbesondere bei der Entscheidung für einen Abbruch. Daher ist es für die Beraterinnen von großer Bedeutung, die Frauen unabhängig von deren Entscheidung zu unterstützen. Während einige junge Frauen sich sicher sind, ein Kind bekommen zu wollen und über ein unterstützendes Netzwerk verfügen, können frühe Mutterschaften oft zu sozialen Problemlagen führen, etwa durch Schwierigkeiten beim Abschluss von Bildungsgängen.
Im Jahr 2021 wurden in Niedersachsen insgesamt 76.441 Kinder geboren, darunter 1.088 von Müttern unter 20 Jahren. Die Zahl der Geburten in dieser Altersgruppe hat sich seit 2016 fast halbiert, mit einem Rückgang von 44,5 Prozent. Bei Schwangerschaftsabbrüchen gestaltet sich der rechtliche Rahmen als komplex. Minderjährige, die einen Abbruch in Erwägung ziehen, stehen vor der Herausforderung, die Zustimmung ihrer Eltern zu benötigen, was oft als hohe Hürde empfunden wird. Alternativ können sie einen Vormund beim Jugendamt bestellen.
Die Schwierigkeiten für junge Mütter gehen über die Entscheidung für oder gegen das Kind hinaus. Unterstützung durch Angehörige ist häufig unzureichend, Partnerschaften in diesem Alter sind oft kurzlebig, und die seelische Belastung ist enorm. In Deutschland entschieden sich laut Statistischem Bundesamt im Jahr 2013 etwa 3.600 Minderjährige für einen Schwangerschaftsabbruch. Dennoch gibt es auch Alternativen wie Adoption und Pflegschaft. Trotz des Vorhandenseins von Beratungsstellen bleibt die Aufklärungsarbeit in Schulen und durch Eltern oft hinter den Erwartungen zurück, was weiterhin zu ungewollten Schwangerschaften führt, wie t-online.de berichtet.
Die Beratungen in Osterholz-Scharmbeck bieten somit notwenige Hilfestellungen und einen geschützten Raum für junge Frauen, die sich mit der oftmals überfordernden Situation der Schwangerschaft auseinanderzusetzen müssen. Kontaktmöglichkeiten der Beraterinnen sind unter den Telefonnummern Inske van Hulst (0157/ 58 53 76 80) und Claudia Michaelis (0174/ 72 31 306) erreichbar. Offene Sprechstunden finden in der Awo-Dienststelle in Zeven sowie in Osterholz-Scharmbeck statt, um schwangeren Teenagern die Hilfe zu bieten, die sie benötigen.
Details | |
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Vorfall | Schwangerschaft |
Ursache | mangelnde Aufklärung,fehlende Bildungschancen,sexuelle Gewalt |
Ort | Osterholz-Scharmbeck, Deutschland |
Quellen |