Geheimnisvolle Ernte: Vogelkirschen im Moringer Stadtwald
Neuer Ansatz zur Ernte von Saatgut im Moringer Wald
Im Moringer Stadtwald bei Ahlsburg hat Forstwirtschaftsmeister Thorsten Mallok eine innovative Methode zur Ernte von Vogelkirschen entwickelt. Rund 100 große Netze wurden um die Bäume ausgelegt, um die Kirschen für die Saatguternte zu sammeln. Diese unkonventionelle Technik, die von außen betrachtet spektakulär wirkt, dient einem wichtigen Zweck.
Die Vogelkirschen, die dieses Jahr besonders reichlich Früchte tragen, sind sowohl bei Vögeln als Nahrungsmittel als auch als Saatgut sehr beliebt. Die Früchte besitzen wenig Fruchtfleisch, was sie für Vögel attraktiv macht, während die Kerne als Saatgut von großer Bedeutung sind.
Die gesammelten Kirschen werden von einer örtlichen Baumschule übernommen. Nachdem sie von ihrem Fruchtfleisch befreit wurden, werden die Kerne getrocknet und als Saatgut wiederverwendet. Die Vogelkirschen aus dem Moringer Wald sind als Saatgut zugelassen und werden entsprechend zertifiziert, bevor sie zur Wiederaufforstung verwendet werden.
Diese unkonventionelle Erntemethode ist eine seltene Besonderheit in der Region und ermöglicht eine gezielte Sammlung von Vogelkirschen-Kernen. Während in anderen Gebieten die Ernte aufgrund von Unwettern beeinträchtigt wurde, hofft man in Moringen auf eine Erntemenge von etwa 25-30 Kilogramm Rohsaatgut.
Die Verwendung von Netzen zur Ernte hat den Vorteil, dass die Kirschen nicht alle gleichzeitig reif sind. Dies verlängert die Erntezeit auf etwa drei bis vier Wochen. Trotz der hohen Kosten – ein Kilogramm Vogelkirschen-Saatgut hat einen Marktwert von 180 Euro – spielt die Ernte eine wichtige Rolle bei zukünftigen Aufforstungsprojekten.
Neben Vogelkirschen plant man auch, Bucheckern der benachbarten Buchen für die Saatgutsammlung zu verwenden. Diese vielfältige Nutzung natürlicher Ressourcen zeigt das Engagement für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung in Moringen.
– NAG