Nachwuchsgewinnung bei Hadi-Plast: Innovative Wege aus Hövelhof

Hövelhof. Das Unternehmen Hadi-Plast in Hövelhof, aktiv im Bereich der Kunststoffverarbeitung, verfolgt einen innovativen Ansatz, um dem Fachkräftemangel in der Region entgegenzuwirken. Bei einem kürzlichen Besuch des CDU-Generalsekretärs Carsten Linnemann in dem 1977 gegründeten Betrieb wurde deutlich, dass die gestiegene Nachfrage nach spezialisierten Kräften eine Herausforderung darstellt. Mit zurzeit 70 Mitarbeitern und 45 Spritzgussmaschinen verzeichnet das Unternehmen ein kontinuierliches Wachstum.

Rekrutierung von Fachkräften auf internationalem Weg

Die Geschäftsführer von Hadi-Plast, Karsten Anger und Christoph Lakemeyer, erläuterten während des Besuchs die Dringlichkeit, Nachwuchskräfte zu gewinnen. In Ostwestfalen-Lippe (OWL) fehlen jährlich etwa 30 Auszubildende für den Beruf des Kunststofftechnologen, wie Carsten Kießler von „Kunststoffe in OWL“ betonte. Um diesem Mangel entgegenzuwirken, hat Hadi-Plast einen bisher einzigartigen internationalen Ansatz gewählt, indem es mit der German Jordanian University zusammenarbeitet.

Praktika als Brücke zwischen Kulturen

Die Kooperation sieht vor, dass Studierende aus Jordanien Praktika bei Hadi-Plast absolvieren. Diese Maßnahme soll nicht nur das Interesse an Berufen in der Kunststofftechnik fördern, sondern auch das Image der Branche verbessern, das laut Anger durch negative Medienberichte belastet ist. Durch praktische Erfahrungen in einem deutschen Unternehmen erhalten die Studierenden wertvolle Einblicke in moderne Fertigungstechniken und Qualitätsstandards.

Zukunftsorientierte Ausbildung und Infrastruktur

Um die ersten Schritte in der Ausbildung zu untermauern, plant Hadi-Plast die Einrichtung eines Ausbildungszentrums in der jordanischen Stadt Madaba. In Zusammenarbeit mit dem Institut für Kunststoffwirtschaft in Lemgo sollen dort die Standards der deutschen Maschinen- und Anlagenführerausbildung vermittelt werden. Langfristig könnte die neu geschaffene Infrastruktur sogar zur Entwicklung eines vollständigen Studiengangs für Kunststofftechnik führen, was die Ausbildung der nächsten Generation entscheidend voranbringen würde.

Dieser Schritt ist nicht nur wichtig für Hadi-Plast, sondern auch für die gesamte Region OWL, wo die Fachkräfteknappheit immer spürbarer wird. Mit einer gezielten Ausbildung internationaler Talente könnte Hadi-Plast nicht nur sein Wachstum sichern, sondern auch einen wertvollen Beitrag zur Stärkung des Standorts Deutschland und der Kunststoffindustrie leisten.

Insgesamt lässt sich sagen, dass die Initiative von Hadi-Plast ein wegweisendes Beispiel für Unternehmen ist, die sich aktiv mit den Herausforderungen des Fachkräftemangels auseinandersetzen und innovative Lösungen entwickeln.