Fehlende Betreuungsplätze: Drama um Jugendlichen mit Behinderung in Thüringen!
Thüringen, Deutschland - In Thüringen ist die Situation der Betreuung für Jugendliche mit Behinderungen angespannt. Laut dem Sozialministerium gibt es insgesamt 351 Betreuungsplätze in 18 Einrichtungen, die über zwölf Landkreise verteilt sind und gut ausgelastet sind. Die Verantwortung für die Unterbringung dieser Jugendlichen obliegt den Landratsämtern oder den kreisfreien Städten. Generell wird die Suche nach einem Platz als nicht problematisch wahrgenommen, jedoch können komplexere Fälle deutlich länger in Anspruch nehmen.
Einer dieser komplexen Fälle betrifft einen 16-Jährigen, der aufgrund einer geistigen Behinderung Kommunikationsschwierigkeiten hat. Er zeigt sich in der Schule engagiert, hat eine Leidenschaft für Musik und liebt das Schwimmen, lebt jedoch auf dem kognitiven Niveau eines Kleinkindes. Die Betreuerinnen stehen vor der Herausforderung, zu erkennen, ob und wie der Jugendliche die Situation und das Fehlen familiärer Zuwendung wahrnimmt. Corina Schönbach, die Fachdienstleiterin, weist auf die Dramatik von Unterbrüchen in der häuslichen Betreuung sowie in neuen Unterkünften hin.
Probleme im Betreuungssystem
Die Kündigungen von Betreuungsstellen sind ein häufiges Problem. Oftmals gibt es kein Verständnis für plötzliche „Hauruck“-Aktionen seitens der Träger, die betroffenene Mitarbeiter häufig nur kurzfristig über anstehende Veränderungen oder notwendige Transporte informieren. Dies trägt zur Unsicherheit und zu einem instabilen Umfeld für die Jugendlichen bei.
Zusätzlich zu den bestehenden Einrichtungen gibt es eine Vielzahl von Angeboten für Menschen mit Beeinträchtigungen in Thüringen. Auf awothueringen.de sind Informationen über teilstationäre und ambulante Unterstützung zu finden, die das bestehende System ergänzen können.
Fokus auf Inklusion und Unterstützung
Die Herausforderungen in der Betreuung für Jugendliche mit Behinderungen werfen auch Fragen zur Inklusion auf. Der Thüringer Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderungen, Joachim Leibiger, ist Ansprechpartner für Anliegen in diesem Bereich. Auf der Webseite des TLMB werden aktuelle Informationen zur Arbeit in Bezug auf Inklusion und Barrierefreiheit bereitgestellt. Das Team arbeitet eng mit verschiedenen Akteuren aus der Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft zusammen, um die Situation für Menschen mit Behinderungen in Thüringen zu verbessern.
Die Bereitstellung von zuverlässiger und anpassungsfähiger Betreuung bleibt ein zentrales Anliegen, um den Bedürfnissen der betroffenen Jugendlichen gerecht zu werden und ihnen die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen.
Details | |
---|---|
Vorfall | Sonstiges |
Ort | Thüringen, Deutschland |
Quellen |