Isabel Allende: Doku über ihren neuen Roman und die Flüchtlingskrise
Sausalito, Kalifornien, USA - Isabel Allende, die US-amerikanisch-chilenische Schriftstellerin, steht erneut im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Der Fernsehsender Arte widmet ihr eine Dokumentation über die Entstehung ihres neuesten Romans „Der Wind kennt meinen Namen“. Diese wird am 26. Februar um 22.15 Uhr ausgestrahlt und ist bereits ab dem 25. Februar in der Mediathek verfügbar, wie Kölner Stadt-Anzeiger berichtet.
Allende, deren Werke in über 40 Sprachen übersetzt wurden und die weltweit über 51 Millionen Exemplare verkauft hat, nutzt ihre Plattform, um die „Kraft des Erzählens“ zu betonen. Sie bezieht sich oft auf ihre humanitäre Arbeit, insbesondere im Zusammenhang mit ihrer Stiftung, die sich um mexikanische Flüchtlinge an der US-Grenze kümmert. Die Idee für ihren neuen Roman entstand aus diesen Erfahrungen, die sie als „displaced person“ prägen, da sie selbst im venezolanischen Exil lebt.
Themen der Dokumentation
Die Dokumentation thematisiert die unmenschliche Migrationspolitik, unter der Millionen Flüchtlinge leiden. Allende kritisiert insbesondere die US-Flüchtlingspolitik während der ersten Amtszeit von Präsident Donald Trump. Szenen am Grenzzaun zu Mexiko zeigen die emotionale Trennung von Familien und verdeutlichen die Dringlichkeit der Themen, die Allende in ihrem Werk anspricht.
Gabriela Corrales, eine US-Rechtsanwältin mit lateinamerikanischen Wurzeln, und Lori Barra, Allendes Schwiegertochter, sind zentrale Figuren in ihrem Leben. Die Autorin recherchiert akribisch, um die Lebensgeschichten starker Frauen authentisch wiederzugeben. Eine ihrer Erzählungen, die das Schicksal eines Flüchtlingsmädchens beschreibt, das an der US-Grenze von seiner Mutter getrennt wird, basiert auf wahren Begebenheiten.
Ein umfangreiches literarisches Erbe
Allende’s beeindruckende Karriere begann nicht von ungefähr. Geboren am 2. August 1942 in Lima, Peru, wuchs sie in Chile auf und war stets von der Politik ihres Landes geprägt. Ihr Cousin, Salvador Allende, der von 1970 bis 1973 Präsident war, beeinflusste ihr Denken und Handeln. 1967 gründete sie die feministische Zeitschrift „Paula“ und setzte sich für die Gleichstellung der Frauen ein.
Im Jahr 1982 veröffentlichte sie ihren ersten Roman „Das Geisterhaus“, der ein weltweiter Bestseller wurde. Die Erlebnisse in ihrem Leben, insbesondere der Militärputsch in Chile im Jahr 1973, der sie ins Exil zwang, prägten ihre späteren Werke. Weitere bemerkenswerte Titel umfassen „Fortunas Tochter“, „Der japanische Liebhaber“ und jüngst „Violeta“, das 2022 veröffentlicht wurde und die Geschichte einer leidenschaftlichen Frau erzählt. Mehr über ihre Werke und ihr Leben erfährt man auch in ihrer Biografie auf Wikipedia.
Die 82-jährige Autorin lebt heute in Sausalito, Kalifornien, zusammen mit ihrer Hündin Perla, die auch als Heldin in ihrem ersten Kinderbuch auftritt. Allende hat hierbei stets Humor als Werkzeug genutzt, um gesellschaftliche Missstände zu kritisieren und die Beziehungen zwischen Männern und Frauen zu beleuchten. Auch der aktuelle Zustand der US-Politik regt sie zum Nachdenken an, insbesondere was die Beziehung zwischen Mensch und Tier betrifft, wie sie äußert, dass es sie stört, dass der gegenwärtige US-Präsident keinen Hund hat.
Details | |
---|---|
Vorfall | Migration |
Ursache | unmenschliche Migrationspolitik |
Ort | Sausalito, Kalifornien, USA |
Quellen |