Landau kämpft gegen Leerstand: 650 Eigentümer schweigen weiterhin!

Landau erzielt Fortschritte im Kampf gegen Wohnungsleerstand: Über 95% der Eigentümer reagieren auf städtische Anfragen.
Landau erzielt Fortschritte im Kampf gegen Wohnungsleerstand: Über 95% der Eigentümer reagieren auf städtische Anfragen. (Symbolbild/NAG)

Landau ist in Bewegung, wenn es um den Kampf gegen Wohnungsleerstand geht. Seit dem Inkrafttreten einer Satzung, die speziell gegen unerwünschte Leerstände gerichtet ist, haben über 95 Prozent der mehr als 20.000 angefragten Wohnungseigentümerinnen und -eigentümer auf die städtische Anfrage reagiert. „Das ist ein sehr positiver Wert“, kommentierte eine Sprecherin der Verwaltung der Universitätsstadt. Obwohl viele Eigentümer die Stadt nie informiert hatten, ist die Resonanz auf die Aufforderungen bemerkenswert. Rund 650 Personen haben sich, trotz der rechtlichen Verpflichtung zur Auskunft, bisher nicht zurückgemeldet.

Eine solche Situation ist nicht unüblich. Die Stadt Landau wird nun aktiv und lässt die fehlenden Rückmeldungen durch kostenpflichtige Verfügungen einfordern. Personen, die sich weiterhin nicht melden, sehen sich möglicherweise mit Zwangsgeldern konfrontiert. „Wir nehmen das ernst und werden die Auskunftspflicht durchsetzen“, erklärte die Sprecherin.

Gesellschaftliche Sensibilisierung im Fokus

Die Einführung der Zweckentfremdungsverbotssatzung ist ein zentraler Bestandteil der Maßnahmen von Landau zur Bekämpfung des Leerstands. Diese Regelung soll Eigentümer dazu anregen, ihre Wohnungen nicht länger als sechs Monate ungenutzt zu lassen, ansonsten drohen Strafen. Die Stadt kann auf Erfahrungen aus anderen Städten wie Stuttgart, München oder Mainz zurückgreifen, wo ähnliche Vorschriften bereits umgesetzt wurden. Oberbürgermeister Geißler (CDU) schätzte zu Beginn des Jahres, dass in Landau zwischen 500 und 1.000 Wohnungen leer stehen.

Die Verwaltung ist jedoch vorsichtig bei der Veröffentlichung konkreter Zahlen. „Es ist noch zu früh für genaue Angaben“, sagte die Sprecherin. Dennoch, die Tatsache, dass in Landau über das Thema Leerstand diskutiert wird, wird als ein Erfolg gewertet. „Eine gesellschaftliche Sensibilisierung ist eingetreten“, so die Einschätzung der Verwaltung.

Die Herausforderung des Leerstands

Nicht alle Eigentümer haben dieselbe Bereitschaft, ihren Leerstand zu beheben. Viele haben bereits Hilfsangebote angenommen und zeigen sich kooperativ. „Wir sind zuversichtlich, dass wir Lösungen finden“, erklärte die Sprecherin. Aber es gibt auch härtere Fälle. In einigen Situationen sind die Gründe für den Leerstand komplex und lassen sich nicht sofort klären. „Das war zu erwarten, und wir sehen das nicht als Misserfolg an“, erläuterte die Sprecherin, „sondern als Chance, weiter im Gespräch zu bleiben.“

Für die Stadt steht die Schaffung eines vollständigen Datenbestands im Mittelpunkt, um die betroffenen Eigentümer gezielt beraten und gegebenenfalls zur Mitarbeit anregen zu können. Wo nötig, werden Verfahren eingeleitet, um die Eigentümer zur Beseitigung von Leerständen zu verpflichten. „Unser Ziel ist es, Wohnraum in der Stadt wieder verfügbar zu machen, das liegt uns am Herzen“, so die Verwaltung. Der Fall in Landau könnte als gutes Beispiel für andere Städte angesehen werden, in denen die Herausforderung des Wohnraummangels ebenfalls ein großes Thema ist. Für weitere Informationen, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.sueddeutsche.de.