Stichwahl in Ecuador: Noboa und Gonzalez liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen!
Durán, Ecuador - Am 10. Februar 2025 stehen die Präsidentschaftswahlen in Ecuador vor dem Hintergrund einer anhaltenden Sicherheitskrise vor einer entscheidenden Stichwahl zwischen Daniel Noboa und Luisa Gonzalez. Vorläufige Ergebnisse zeigen Noboa, den amtierenden Präsidenten, mit 44,4 % der Stimmen und Gonzalez, seine engste Mitbewerberin, mit 44,1 %. Diese Zahlen basieren auf 80 % der ausgezählten Stimmen, was eine äußerst knappe Wahl reflektiert, die auch von den Herausforderungen durch Drogenbanden und dem Streben nach einer Verbesserung der Wirtschaft geprägt ist.
Noboa, der seit 14 Monaten im Amt ist und zuvor Gonzalez bei der letzten Wahl besiegt hatte, wird mit dem Versprechen in Verbindung gebracht, gegen die zunehmende Gewalt und die Machenschaften der Drogenkriminalität vorzugehen. Laut Berichten hat er während seiner Amtszeit den Ausnahmezustand ausgerufen und das Militär zur Unterstützung der Polizei eingesetzt, insbesondere in Städten wie Durán, die als die gefährlichste in Ecuador gelten. Trotz früherer Erfolge, wie einem Rückgang der Mordrate um fast 20 Prozent in den ersten Monaten, bleibt die Lage angespannter denn je.
Nächste Schritte und Wahlkampfstrategien
Die Stichwahl ist für den 13. April angesetzt, falls der aktuelle Trend anhält, wie Diana Atamaint, die Chefin der Nationalen Wahlbehörde (CNE), erklärte. In der Zwischenzeit plant Gonzalez, die bereits in den Vorwahlumfragen besser abschnitt, ihren Wahlkampf zu intensivieren. Sie betrachtet ihre Kampagne als Ausdruck des „vergessenen Volkes“ und appelliert an die Wähler, sich für eine Verhaltensänderung in der Politik zu entscheiden.
Die enge Wahl ist nicht nur eine Prüfung für die Kandidaten, sondern auch ein Referendum über Noboa’s Sicherheitsstrategien, die in der Vergangenheit sowohl Unterstützung als auch massive Kritik erfahren haben. Menschenrechtsorganisationen äußern sich besorgt über den militärischen Einsatz und die Berichte über gewaltsames Verschwindenlassen von Zivilisten. Ein jüngstes unglückliches Ereignis betrifft die Umstände des Todes von vier Jungen, die von Militärs festgenommen wurden, was die öffentliche Debatte über die Militarisierung der Sicherheitspolitik weiter anheizt.
Sicherheitslage und Kriminalitätsbekämpfung
Die wirtschaftliche Lage in Ecuador ist angespannt; mehr als ein Drittel der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze. Die Unsicherheit über die Fähigkeit von Noboa, die Wirtschaft zu stabilisieren und die Gewalt weitestgehend zu senken, spiegelt sich in den Wahlumfragen wider. Wichtige Städte wie Durán sind nach Berichten Schauplätze von Razzien gegen Drogen- und Waffenhändler, während die Banden wie die „Chone Killers“ und „Latin Kings“ weiterhin die Kontrolle und Einflussnahme ausüben.
Die Vereinigung Indien Lateranoţiei hat in einer Stellungnahme erklärt, dass die Militarisierung der Sicherheitskräfte nicht die gewünschten Ergebnisse gebracht hat. Kritiker beanstanden, dass dies eher zu einer Zersplitterung der Drogenbanden geführt hat, was den Konflikt verschärfen könnte. Noboa hat sich den Herausforderungen jedoch bisher durch direkte militärische Maßnahmen entgegengestellt, in der Hoffnung, eines Tages die Sicherheit und Stabilität zurückzubringen, die viele Bürger von ihm erwarten.
Die kommenden Wochen bis zur Stichwahl werden entscheidend für die politische Zukunft Ecuadors sein. Die Wähler müssen abwägen, ob sie den bisherigen Kurs von Noboa mit seinen rigorosen Sicherheitsmaßnahmen weiter unterstützen oder ob sie eine Wende mit Gonzalez und ihrer Botschaft des Wandels und der Hoffnung wählen wollen. Das Ergebnis dieser Wahl könnte weitreichende Folgen für die politische Landschaft des Landes und die Bewältigung der drängenden Sicherheitsproblematik haben.
Für weitere Informationen und Entwicklungen zur Wahl in Ecuador verweisen wir auf Al Jazeera, The New York Times und Tagesschau.
Details | |
---|---|
Vorfall | Wahlen |
Ort | Durán, Ecuador |
Quellen |