U21-EM 2027: Albanien und Serbien als Gastgeber – Ein Duell der Nachbarn!

Tirana, Albanien - Am 4. Februar 2025 hat das Exekutivkomitee der UEFA offiziell entschieden, dass die U21-Europameisterschaft 2027 in Albanien und Serbien ausgetragen wird. Dies stellt die 26. Ausgabe des Turniers dar, bei dem insgesamt 16 Teams teilnehmen werden. Während sich Albanien und Serbien als alleinige Bewerber präsentierten, gab es für die Ausrichtung des Turniers keine weiteren Mitbewerber. Das Turnier ist für Juni 2027 angesetzt und dient auch als europäische Qualifikation für die Olympischen Spiele 2028.

Die Entscheidung über die Gastgeberländer wurde zunächst für den 16. Dezember 2024 anberaumt, aber auf Februar 2025 verschoben. Am 9. Mai 2024 schlossen Albanien und Serbien eine gemeinsame Bewerbung ab, nachdem Albanien, ursprünglich allein kandidierend, einen Partner gesucht hatte, um die Anforderungen an die Stadioninfrastruktur zu erfüllen. Erste Gespräche fanden mit den Fußballverbänden von Kosovo und Nordmazedonien statt, die jedoch nicht die notwendigen Voraussetzungen erfüllten.

Spannungen zwischen Albanien und Serbien

Diese gemeinsame Bewerbung birgt erhebliche Kontroversen, bedingt durch die angespannten Beziehungen zwischen Albanien und Serbien, insbesondere im Kontext des Kosovo-Konflikts. Ein Vorfall während der Männer-EM 2024 in Deutschland, als albanische Fans in Richtung Serbien Hassgesänge anstimmten, führte zu einem Schreckensszenario, als der serbische Verband mit einem Rückzug drohte, jedoch letztlich nicht umsetzte.

Das Eröffnungsspiel der U21-EM wird in Novi Sad, Serbien, stattfinden, während das Finale im neugebauten Nationalstadion in Tirana, Albanien, ausgetragen werden soll. Ob das Stadion rechtzeitig fertiggestellt wird, bleibt abzuwarten. Die qualifizierten Teams werden durch eine Qualifikationsrunde bestimmt, deren Auslosung bereits am Donnerstag stattfinden soll.

Hoststädte und Turnierformat

Die gastgebenden Städte in Albanien sind Tirana, Shkodër, Elbasan und Rrogozhinë, während in Serbien Novi Sad, Loznica, Leskovac und Zaječar ausgewählt wurden. Das Turnier wird die Talente der U21-Nationalmannschaften in den Fokus rücken und könnte für einige Spieler eine Karrieremöglichkeit darstellen.

Der Fußball im Balkan stellt nicht nur einen sportlichen, sondern auch einen gesellschaftspolitischen Spiegel dar. Politische Instrumentalisierung, Nationalismus und die Nutzung des Sports zur Stärkung kollektiver Identitäten sind einige der Themen, die in wissenschaftlichen Werken über die Region behandelt werden. So zeigt der Band „Football in the Balkans I: Internal Views, External Perceptions“, herausgegeben von Mihai Dragnea, die komplexen Wechselwirkungen zwischen Fußball und Politik in den Balkanstaaten auf, und widmet sich den Herausforderungen, die die Nationen seit den Konflikten im ehemaligen Jugoslawien durchlebt haben

Die U21-Europameisterschaft 2027 wird somit nicht nur zu einem sportlichen Highlight, sondern auch zu einem weiteren Kapitel in der vielschichtigen Geschichte von Albanien und Serbien.

Details
Vorfall Sonstiges
Ort Tirana, Albanien
Quellen