Bulldogge greift Mädchen beim Spielen an – Maulkorbpflicht erlassen!

Eine amerikanische Bulldogge griff in Öhringen ein Mädchen an. Der Vorfall wirft Fragen zu Hundebissstatistiken in Deutschland auf.
Eine amerikanische Bulldogge griff in Öhringen ein Mädchen an. Der Vorfall wirft Fragen zu Hundebissstatistiken in Deutschland auf. (Symbolbild/NAG)

Öhringen, Deutschland - In Öhringen, Hohenlohekreis, kam es zu einem bedauerlichen Vorfall, als ein zwölfjähriges Mädchen von einer amerikanischen Bulldogge angegriffen wurde. Der Vorfall ereignete sich am 10. März 2025, während das Kind im Garten spielte und Trampolinspringen machte. Die aggressive Reaktion des Hundes führte dazu, dass das Mädchen ins Genick gebissen wurde. Der Vater, der versuchte, seiner Tochter zu helfen, wurde bei seinem Eingreifen ebenfalls verletzt. Eine Rettungshubschrauber brachte das Mädchen in eine Klinik, wo zwar Lebensgefahr ausgeschlossen werden konnte, sie jedoch weiterhin medizinisch behandelt werden muss. Die Stadt hat daraufhin angeordnet, dass der Hund einen Maulkorb tragen und an die Leine genommen werden muss.

Die Hundeführerstaffel der Polizei wird den Hund begutachten, um zu entscheiden, wie künftig mit dem Tier verfahren werden soll. Zudem wurden Ermittlungen wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung eingeleitet. Unklar bleibt, was die Aggressivität des Hundes ausgelöst hat; möglicherweise war das Trampolinspringen des Mädchens ein Auslöser für die Nervosität des Tieres, wie Merkur berichtet.

Häufigkeit von Hundebissen in Deutschland

Hundebisse sind in Deutschland keine Seltenheit. Schätzungen zufolge ereignen sich jährlich zwischen 30.000 und 50.000 Bissverletzungen durch Tiere, wobei rund 70% der Vorfälle auf Hunde entfallen. In etwa 28.000 Fällen sind also Hunde für Verletzungen verantwortlich. Während 2021 in Deutschland nur fünf bekannte Todesfälle durch Hundebisse dokumentiert wurden, bleibt die Dunkelziffer hoch, da es keine Meldepflicht oder umfassende Beißstatistik gibt. Laut einer Studie der Berliner Charité sind 60-80% der Bissopfer mit dem Hund vertraut, was zeigt, dass häufig eigene oder bekannte Tiere in solche Vorfälle verwickelt sind. Hundundhaustier hebt hervor, dass vor allem Kinder und Jugendliche unter diesen Vorfällen leiden: 25% der Opfer sind unter sechs Jahren, 34% zwischen sechs und siebzehn Jahren.

Hunde zählen zu den häufigsten Verursachern von Verletzungen, wobei 50% aller Verletzungen aus offenen Wunden, insbesondere an Handgelenken, Händen, Fingern, Unterschenkeln und Füßen, bestehen. Die Gefährlichkeit von Tierbissen wird häufig durch die Keime im Speichel der Hunde verstärkt, die Wunden infizieren können. Statistiken zeigen, dass Pitbulls als eine der gefährlichsten Hunderassen gelten, verantwortlich für über 65% der Hundebisse, gefolgt von Rottweilern und Deutschen Schäferhunden.

Maßnahmen zur Prävention und Sicherheit

Die Fälle von Hundebissen verdeutlichen die Notwendigkeit, verantwortungsvoll mit Haustieren umzugehen und potentielle Gefahren zu minimieren. Faktoren wie das Verhalten des Hundes sowie seine Sozialisierung spielen eine entscheidende Rolle bei der Vermeidung von Angriffen. Zudem ist es ratsam, Hunde in bestimmten Situationen, insbesondere in der Nähe von Kindern, vermehrt zu sichern.

In Anbetracht der Anzahl der Vorfälle ist es alarmierend, dass die Verletzungen durch Hundebisse jährlich zunehmen. Daher ist es für Hundehalter essenziell, präventive Maßnahmen zu ergreifen, um solche tragischen Ereignisse in Zukunft zu vermeiden.

Details
Ort Öhringen, Deutschland
Quellen