Jeder sechste Jugendliche in Deutschland Opfer von Cybermobbing!

Deutschland - Rund jeder sechste Jugendliche in Deutschland ist schon einmal Opfer von Cybermobbing geworden. Diese alarmierende Zahl entstammt einer aktuellen Studie des Sinus-Instituts, die im Auftrag der Krankenkasse Barmer durchgeführt wurde und sich auf 2.000 Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren konzentrierte. Laut den Ergebnissen, die zwischen September und Anfang Oktober 2024 gesammelt wurden, gaben 16 Prozent der Befragten an, von Cybermobbing betroffen gewesen zu sein. Dies markiert einen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr, als nur 14 Prozent betroffen waren, wie der Tagesspiegel berichtet.
Darüber hinaus konnten 53 Prozent der Jugendlichen bestätigen, dass sie jemanden kennen, der persönlich von Cybermobbing betroffen war. Diese Form des Mobbings ist besonders gefährlich, da sie überall und jederzeit auftreten kann und oft anonym geschieht, was die Täterermutigung steigert. Schlüsselplattformen für Cybermobbing sind insbesondere WhatsApp, auf dem 50 Prozent der Betroffenen berichten, Beleidigungen erhalten zu haben, gefolgt von TikTok (43 Prozent) und Instagram (38 Prozent).
Psychische und soziale Auswirkungen
Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Barmer, hebt die schwerwiegenden psychischen und sozialen Folgen von Cybermobbing hervor. Besonders betroffen sind Schülerinnen und Schüler, da Mobbing oft zwischen Gleichaltrigen stattfindet. Laut der Studie erfahren 74 Prozent der Betroffenen Beleidigungen, während 52 Prozent sagen, dass über sie Gerüchte verbreitet werden. Zudem berichten 33 Prozent von Ausschlüssen aus Gruppen und 32 Prozent von der Veröffentlichung peinlicher Bilder oder Videos.
Die Studie zeigt, dass 15 Prozent der Jugendlichen, die Opfer von Cybermobbing wurden, keine Hilfe erhielten. Dies unterstreicht die Notwendigkeit von schneller Hilfe durch Eltern, Freunde und Schulen, wie auch durch Polizei oder Beratungsstellen. Die Tagesschau weist darauf hin, dass über 50 Prozent der Jugendlichen Cybermobbing nicht nur online, sondern auch in ihrem persönlichen Umfeld erleben, was darauf hindeutet, dass die Problematik auch außerhalb des Internets stark verankert ist.
Was ist Cybermobbing?
Cybermobbing umfasst verschiedene Formen der Belästigung, darunter Beleidigungen, Bedrohungen und Bloßstellungen über unterschiedliche Kommunikationsmedien wie soziale Netzwerke, Chats und Foren. Laut bmfsfj.de unterscheidet sich Cybermobbing von traditionellem Mobbing, indem es nicht an einen physischen Ort gebunden ist und das Leid der Betroffenen oft verstärkt, da sie auch zu Hause mit den Anfeindungen konfrontiert sind. Einmal im Internet veröffentlichte Inhalte sind zudem schwer zu entfernen, was die Situation für die Betroffenen weiter verschärft.
Insgesamt verdeutlichen die Zahlen und Erfahrungen, dass Cybermobbing ein ernstzunehmendes gesellschaftliches Problem darstellt, das nicht nur in der digitalen Welt, sondern auch im Alltagsleben von Jugendlichen wirksam ist. Umso wichtiger ist es, effektive Lösungsansätze und Unterstützungsmechanismen zu entwickeln, die Jugendliche vor dieser Form der Aggression schützen.
Details | |
---|---|
Ort | Deutschland |
Quellen |