Rätsel um Titan-Tragödie: Audioaufnahme der fatalen Implosion veröffentlicht

Eine Audioaufnahme der Implosion des Tauchboots Titan vor 1,5 Jahren wird von der US-Küstenwache veröffentlicht.
Eine Audioaufnahme der Implosion des Tauchboots Titan vor 1,5 Jahren wird von der US-Küstenwache veröffentlicht. (Symbolbild/NAG)

Nordatlantik, Kanada - Die Tragödie um das Tauchboot „Titan“, das am 18. Juni 2023 im Nordatlantik während eines Tauchgangs zum Wrack der Titanic implodierte, bleibt auch anderthalb Jahre nach dem Unglück ein entscheidendes Thema. Die US-Küstenwache hat nun eine Audioaufnahme veröffentlicht, die mit der vermuteten Implosion in Verbindung steht. Diese Aufnahme stammt von einem passiven Akustikrekorder der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) und wurde rund 900 Meilen vom Unglücksort entfernt gemacht. Die erste Veröffentlichung der Aufnahme sorgt für neue Diskussionen und stellt Fragen zur Ursachenforschung.

Die Audioaufnahme dokumentiert ein langes Rauschen, gefolgt von einem dumpfen Geräusch, bevor Stille einkehrt. Laut dem Team des Titan Marine Board of Investigation (MBI) wurde die Aufnahme im Rahmen der eingeleiteten Ermittlungen zur Katastrophe herausgegeben. An Bord des Tauchboots befanden sich fünf Personen, darunter der OceanGate-Chef Stockton Rush sowie die Milliardäre Hamish Harding, Shahzada Dawood und dessen Sohn Suleman Dawood, sowie der erfahrene Forscher Paul Henry Nargeolet. Ihre Reise zum Wrack kostete jeden Teilnehmer stolze 250.000 Dollar.

Ermittlungen und Bergungsarbeiten

Nach dem Kontaktabbruch des Tauchboots, der weniger als zwei Stunden nach dem Start geschah, wurde eine umfangreiche Suchaktion eingeleitet. Die US-Küstenwache und die US-Marine waren an den Suchmaßnahmen beteiligt, die sich über mehrere Tage erstreckten. Tragischerweise konnten alle fünf Insassen nur noch tot geborgen werden. Die im Zuge der Ermittlungen durchgeführten DNA-Tests identifizierten die sterblichen Überreste.

Eine der Witwen der verstorbenen Milliardäre äußerte, dass die Männer in ihren letzten Minuten Musik hörten, während sie in der Dunkelheit gefangen waren. Zugleich haben die Familie des verstorbenen Forschers Nargolet sowie andere Angehörige von den Betreibern Schadensersatz in zweistelliger Millionenhöhe verlangt, da sie fahrlässiges Handeln vermuten.

Zusammenarbeit der Behörden

Die Ermittlungen, geleitet von Chefermittler Jason Neubauer, konzentrieren sich auf die Bergung von Gegenständen vom Meeresboden sowie auf die Sicherung von Beweisen. Die US-Küstenwache arbeitet eng mit der nationalen Transportsicherheitsbehörde und kanadischen sowie britischen Ermittlungsbehörden zusammen. Die Untersuchung soll sicherstellen, dass zukünftige Unglücke dieser Art verhindert werden können. Trotz der laufenden Untersuchungen gibt es derzeit keinen Verdacht auf kriminelle Aktivitäten, auch wenn die kanadische Polizei strafrechtliche Ermittlungen anführt.

Die Trümmer des gesunkenen Tauchbootes wurden in der Nähe des Titanic-Wracks entdeckt, mindestens 500 Meter davon entfernt. Die US-Marine hat geplante Bergungsmaßnahmen eingestellt, da die Spezialausrüstung als nicht mehr einsatzfähig galt. Laut John Mauger, Chef der US-Küstenwache im Nordosten, wird zudem darauf hingewiesen, welche Risiken beim Wassersport ohne ausreichende Sicherheitsausrüstung und Ausbildung für Verbraucher bestehen.

Insgesamt werfen die Ereignisse rund um das Unglück der „Titan“ viele Fragen auf und verdeutlichen die komplexen Herausforderungen im Bereich der Tiefseeerforschung ohne adäquate Sicherheitsvorkehrungen. [Merkur] berichtet, dass die Tragödie und die aktuellen Erkenntnisse weiterhin die öffentliche und wissenschaftliche Diskussion prägen werden. Für viele Angehörige bleibt die Suche nach Antworten und Gerechtigkeit ein zentrales Anliegen.

Für weitere Informationen und Details zur Veröffentlichung der Audioaufnahme und den laufenden Ermittlungen, siehe [Kurier] und [Zeit].

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Ort Nordatlantik, Kanada
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