Bauern im Supermarkt: So wird Landwirtschaft wieder sichtbar!

Im Rewe-Center der Familie Hansen in Büdelsdorf fand ein Regionalitätstag statt, der darauf abzielt, die Wertschätzung für heimische Lebensmittel zu stärken. An dieser Veranstaltung nahmen prominente Gäste teil, darunter Klaus-Peter Lucht, der Präsident des Landesbauernverbandes, sowie Sascha Hansen, der Marktbetreiber. Ziel dieser Initiative ist es, mehr Transparenz über die Herkunft und die Bedeutung von Lebensmitteln zu schaffen.

Historisch betrachtet belieferten früher regionale Produzenten die Dorfläden, was die Sichtbarkeit der Bauern erhöhte. Heutzutage führt die Präsenz von Supermärkten jedoch zu einer wachsenden Unkenntnis der städtischen Bevölkerung über Landwirtschaft und die Entstehung von Lebensmitteln. Ein zentrales Thema der Diskussion war auch die Massentierhaltung, die trotz der Bemühungen um Tierwohl immer wieder in der Kritik steht. Ein Beispiel für positive Maßnahmen im Bereich Tierwohl ist der Einsatz von sogenannten „Bolis“ zur Gesundheitsüberwachung von Kühen.

Transparenz und Aufklärung durch Direktvermarktung

Um den Kontakt zur Bevölkerung zu stärken, veröffentlichen Landwirte Livebilder aus ihren Ställen im Internet. Darüber hinaus engagieren sich über 50 Lieferanten aus einem Umkreis von 50 Kilometern mit Produkten wie Karotten, Kartoffeln und Brot. Eine besondere Aktion namens „Agrill“ lädt Landwirte im April dazu ein, auf ihre Höfen zum Grillen einzuladen, um den Austausch zwischen Landwirtschaft und Bevölkerung zu fördern. All diese Bemühungen verfolgen das Ziel, die Landwirtschaft als akzeptierten Teil der Gesellschaft wieder sichtbarer zu machen.

Ein weiterer Aspekt, der in der Diskussion um die Landwirtschaft häufig hervorgehoben wird, ist die Massentierhaltung. Der Begriff wurde 1975 im Rahmen einer Hygiene-Verordnung für große Schweinehaltungen eingeführt. Heutzutage nutzen Tierschützer, Politiker und Medien den Begriff, um auf Missstände in der intensiven Tierhaltung hinzuweisen, ohne dass es eine eindeutige wissenschaftliche Definition gibt. Verbraucher assoziieren unter Massentierhaltung in der Regel Betriebe mit mindestens 500 Rindern, 1.000 Schweinen oder 5.000 Hähnchen, wie auf landwirtschaft.de berichtet wird.

Die durchschnittlichen Bestandsgrößen in Deutschland sind dabei beachtenswert: 73 Milchkühe pro Betrieb, wobei 59 % in Beständen mit mehr als 100 Tieren gehalten werden. Bei Mastschweinen sind es 715 pro Betrieb, mit 56 % in Beständen von über 1.000 Tieren. Ebenso gibt es 20.000 Legehennen und 29.000 Masthähnchen pro Betrieb, wobei eine große Anzahl in Betrieben mit über 50.000 Tieren gehalten wird. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) betont, dass die Betriebsgröße nicht ausschlaggebend für das Tierwohl ist, sondern das Können und Engagement der Tierhalter.

Zusammenfassend fordern Experten eine Verbesserung des Tierwohls in Deutschland und weisen auf verschiedene staatliche Projekte und Initiativen hin, die Handlungsbedarf aufzeigen. Die Diskussion um Massentierhaltung und Tierwohl bleibt somit ein zentrales Thema in der Gesellschaft, wie auch landwirtschaft.de feststellt.

Details
Vorfall Regionales
Ort Büdelsdorf, Deutschland
Quellen