CSD Pirna in Not: Spendenkampagne für queere Rechte gestartet

Der CSD Pirna: Eine unverzichtbare Anlaufstelle für queere Menschen

Die kürzlich stattgefundene Christopher Street Day (CSD)-Veranstaltung in Pirna hat nicht nur Zehntausende von Menschen zusammengebracht, sondern auch die Zukunft des CSD-Vereins in Gefahr gebracht. Mit einem Spendenaufruf will der Verein jetzt seine Existenz sichern.

Die Herausforderungen für den Verein

Nach einer massiven Erhöhung der Teilnehmerzahlen auf über 6.000 Menschen, die für queere Rechte demonstrierten, sieht sich der Verein nun einem erheblichen finanziellen Engpass gegenüber. CSD-Chef Christian Hesse erklärt, dass die Veranstaltung mehr Kosten verursacht hat als geplant, was zu einem Minus von bis zu 15.000 Euro geführt hat. Der ursprüngliche Plan war, eine Veranstaltung für 3.500 Teilnehmer zu organisieren, doch letztlich mussten zusätzliche Sicherheitskräfte sowie Bauten für eine sichere Durchführung organisiert werden.

Politische Spannungen und öffentliche Unterstützung

Die politischen Spannungen in der Region wurden besonders deutlich, als der AfD-nahe Oberbürgermeister Tim Lochner es verweigerte, eine Regenbogenflagge während des CSD am Rathaus zu hissen. Dieser Vorfall führte zu einer öffentlichen Empörung und forderte den Einsatz von Menschen aus verschiedenen Städten, die ihre Unterstützung für queere Rechte zeigten. Die Evangelische Kirche in Pirna setzte ein Zeichen, indem sie eine Regenbogenflagge aufzog, was die Auseinandersetzung weiter entfachte.

Aufruf zu Spenden

Um die finanzielle Situation des Vereins zu verbessern, hat der CSD Pirna eine Spendenkampagne initiiert. Ziel ist es, 15.000 Euro zu sammeln. Besteht die Möglichkeit, dieses Ziel nicht zu erreichen, könnte es zum Schließen der Vereinsräumlichkeiten in der Langen Straße 43 in Pirna kommen. Die Räume sind nicht nur für die Vereinsmitglieder von Bedeutung, sondern auch eine wichtige Anlaufstelle für die queere Gemeinschaft in der gesamten Region Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, wo beispielsweise Beratungen für Transmenschen oder Lesungen stattfinden.

Gemeinschaftliche Solidarität

Seit Beginn der Kampagne sind bereits 1.155 Euro gespendet worden. Diese Rückmeldung ermutigt Hesse und gibt Hoffnung, dass das gesamte Spendenziel erreicht werden kann. „Es wäre ein herber Verlust, wenn wir nicht mehr aktiv sein könnten“, sagt Hesse und spricht über die Dringlichkeit, dass Sichtbarkeit und Unterstützung für queere Menschen in Pirna gewährleistet bleiben. Der CSD Pirna repräsentiert nicht nur eine Feier der Liebe und Vielfalt, sondern ist auch ein Mahnmal für die fortwährenden Herausforderungen, mit denen die queere Gemeinschaft konfrontiert ist.

NAG