Kieler Polizeiskandal: Landtag untersucht brutalen Gewaltvorwurf!

Im Fall von Polizeigewalt in Kiel ermittelt der Landtag wegen schwerwiegender Vorwürfe gegen zwei Beamte.
Im Fall von Polizeigewalt in Kiel ermittelt der Landtag wegen schwerwiegender Vorwürfe gegen zwei Beamte. (Symbolbild/NAG)

Der Landtag von Schleswig-Holstein befasst sich aktuell mit schwerwiegenden Vorwürfen gegen zwei Polizisten aus Kiel. Die Anklage besteht im Verdacht der Körperverletzung im Amt, die sich bei einem Einsatz im Januar 2023 ereignet haben soll. SPD-Innenpolitiker Niclas Dürbrook hat den Fall zur Tagesordnung des Innen- und Rechtsausschusses am kommenden Mittwoch auf Antrag gebracht.

Die Vorwürfe äußern sich in der Behauptung, dass die Beamten bei der Durchsuchung eines 28-Jährigen in Kiel, infolge eines Notrufs über eine Schlägerei, diesen geschlagen haben. Der Mann erlitt dabei eine Nasenbeinfraktur und Schürfwunden im Gesicht. Laut einem veröffentlichten Handyvideo, das von den „Kieler Nachrichten“ bereitgestellt wurde, sind die Schläge deutlich zu erkennen. Die Kieler Staatsanwaltschaft ermittelt seit August wegen des Anfangsverdachts einer Körperverletzung im Amt. Der Vorfall fand im Stadtteil Wellingdorf statt, wo die Beamten auf einen 28-jährigen Kieler trafen, der beteuert hatte, unbeteiligt zu sein.

Ermittlungen und rechtliche Folgen

Die Ermittlungen laufen weiterhin, und die Akten befinden sich derzeit bei der Polizei, um weitere Informationen zu sammeln. Friedrich Fülscher, der Verteidiger des 28-Jährigen, kritisierte die handling des Falls, da sein Mandant bislang nicht als Zeuge vernommen wurde und keine Entschuldigung von den Beamten erhalten habe. Im Juni 2024 wurde der Mann selbst vor Gericht angeklagt, nachdem die Polizisten ihn wegen eines tätlichen Angriffs angezeigt hatten. Das Amtsgericht Kiel sprach ihn jedoch im Sommer 2024 frei, wobei das Video als Beweismittel diente.

Das Gericht entschied, dass die Durchsuchung rechtswidrig war und stellte fest, dass der 28-Jährige geschlagen und malträtiert wurde. Diese Darstellung widerspricht der Version der Polizeibeamten. Darüber hinaus äußerte Samiah El Samadoni, Beauftragte für die Landespolizei, dass das Vorfall-Video das Vertrauen in die Polizei schädige. Sie betonte, dass es sich um eine „Ausnahmesituation“ handle und gewährte den Behörden Zeit für die Ermittlungen.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) unterstrich die Unschuldsvermutung und verwies darauf, dass die Einsatzlage unklar sei. Der Innen- und Rechtsausschuss wird sich ebenfalls am 15. Januar 2025 mit dem Fall befassen, nachdem Anwohner ein Video des Vorfalls vorgelegt hatten. Die Ermittlungen gegen die beiden Beamten laufen intern innerhalb der Polizei Kiel.

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Ort Kiel, Deutschland
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