Kieler Zeitzeugen erzählen: Kriegsende vor 80 Jahren in Erinnerungen!
Fünf Zeitzeugen aus Kiel haben in Berichten ihre Erinnerungen an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren geteilt. Diese Erzählungen sind von großer Bedeutung, da die Stimmen der Zeitzeugen immer seltener werden. Die Rückblicke zeigen eine Kindheit, die von Bombenangriffen, Hunger und dem Fehlen von Vätern geprägt war, sowie den Übergang in ein Leben in Frieden.
Der Zweite Weltkrieg endete am 8. Mai 1945 mit der Niederlage des Deutschen Reiches, ein Ereignis, das auch in Kiel, einer Stadt mit Marine- und Werfttradition, massive Spuren hinterließ. Laut Angaben von kiel.de war Kiel während des Kriegs Ziel zahlreicher Luftangriffe, darunter die ersten Bombenabwürfe am 2. Juli 1940 und intensivere Angriffe ab 1943. Zu den schwersten Angriffen zählten die am 14. Mai und 13. Dezember 1943, bei denen insgesamt etwa 500 Menschen ums Leben kamen. Besonders verheerend war der Nachtangriff am 26. August 1944, bei dem rund 800 Bomber über die Stadt flogen und 100.000 Brandbomben abwarfen.
Stadtgeschichte und Zerstörung
Insgesamt erlebte Kiel 90 Luftangriffe, bei denen 3000 Zivilisten starben und mehr als 5000 verletzt wurden. Vor dem Krieg lebten 261.000 Menschen in Kiel, jedoch sank die Bevölkerung bis Januar 1945 auf nur noch 143.000. Die Angriffe forderten nicht nur Menschenleben, sondern richteten auch erhebliche Schäden an: 35% der Gebäude waren zerstört, während 40% beschädigt und 25% unbeschädigt blieben.
Der 2. Mai 1945 markierte einen Wendepunkt, als um 21:30 Uhr beschlossen wurde, Kiel nicht zu verteidigen. Am 3. Mai 1945 kam es zu Kämpfen, als Munition und Kriegsmaterial vernichtet wurden. Am 4. Mai 1945 übergab eine britische Abordnung erste Befehle an den Oberbürgermeister, und die britischen Truppen erreichten Kiel am 5. Mai. Am 6. Mai übernahm Henderson die 312. Provinzial-Militärregierung, und am 7. Mai wurde die Stadt vollständig besetzt.
Nach dem Krieg waren die Lebensbedingungen in Kiel katastrophal: Unterkunft, Nahrung und Kleidung waren Mangelware, und nur ein Viertel der Wohnungen war unbeschädigt. Viele Menschen lebten in Kellern und Baracken, während Tuberkulose sich ausbreitete. Flüchtlinge und Heimatvertriebene litten unter schwierigen Bedingungen. Die britische Militärregierung plante zudem die Evakuierung der Bevölkerung aufgrund der Seuchengefahr.
Dr. Max Emcke wurde kommissarischer Oberbürgermeister, und die Entnazifizierung begann im Jahr 1945, wobei in Kiel 49.000 Personen betroffen waren. Ab 1946 begann der Aufbau demokratischer Strukturen, und die erste demokratische Wahl der Stadtvertretung fand im Oktober 1946 statt.
Details | |
---|---|
Vorfall | Kriegsende |
Ursache | Zweiter Weltkrieg |
Ort | Kiel, Deutschland |
Verletzte | 5000 |
Festnahmen | 1 |
Quellen |