Lübeck in Gefahr: Heldentaten der Soldaten verhindern Explosion!

Lübeck, Deutschland - Am 20. August 1946 ereignete sich im Lübecker Wallhafen eine Explosion, die die Hafenstadt nur knapp einer Katastrophe entgehen ließ. Eine 1,10 Meter lange und 54 Kilo schwere Fliegerbombe detonierte während der Entladung und tötete sofort sechs Arbeiter. Zwei weitere starben später an ihren Verletzungen, und mindestens zehn weitere Personen wurden verletzt. Zu diesem Zeitpunkt lagerte im Wallhafen eine große Menge Munition, was eine potenziell katastrophale Kettenreaktion hätte auslösen können.

Das mutige Eingreifen dreier britischer Soldaten, Hubert Dinwoodie, Roland Norman Garred und John William Hutton, verhinderte Schlimmeres. Die Soldaten riskierten ihr Leben, um die Lage zu entschärfen und weitere Explosionen zu verhindern. Ullrich Günther, ein Mitarbeiter des Museums für Regionalgeschichte in Pönitz, forschte zur Explosion und entdeckte die heldenhafte Geschichte der Soldaten. Während die Explosion eintrat, wurden im Wallhafen bereits elf weitere Bomben des Typs „SC 50“ oder „SD 50“ gelagert, und zwei in der Nähe befindliche Güterzüge transportierten mehr als 30 Tonnen Sprengstoff.

Entschärfung und Gedenken

Die Soldaten Dinwoodie und sein Team gelang es, die Bomben zu entschärfen und an einen sicheren Ort zu transportieren, wo sie unschädlich gemacht wurden. Der gesamte Vorgang dauerte vier Tage. Für ihren Einsatz erhielt Dinwoodie 1947 das Georgskreuz, Garred die Georgsmedaille und Hatton die British-Empire-Medaille. Barbara Tull, die Tochter des Sergeants Roy Tull, der die Ereignisse dokumentierte, hat viel über die Geschichte durch die Aufzeichnungen ihres Vaters erfahren. Es gibt jedoch keine offiziellen Aufzeichnungen über die Explosion im Lübecker Stadtarchiv, und die entsprechenden Dokumente könnten in britischen oder Landesarchiven aufbewahrt werden.

Barbara Tull und Ullrich Günther setzen sich für eine Gedenktafel für die drei Soldaten am Wallhafen ein. Jörg Sellerbeck von der Projektgruppe Initiative Hafenschuppen äußerte, dass eine solche Erinnerung wünschenswert wäre.

Zusätzlich zu diesem historischen Vorfall wurde in Kiel-Ellerbek eine 250 Kilogramm schwere amerikanische Fliegerbombe entdeckt. Die Entschärfung dieser Bombe ist für Sonntag, den 26. März, geplant. Rund 5800 Personen müssen bis 13 Uhr am Entschärfungstag ihre Häuser und Wohnungen verlassen. Die betroffenen Straßen, einschließlich Ostring und Werftstraße, werden ab 11 Uhr gesperrt. Die Fliegerbombe wurde im Rahmen von Überprüfungen auf Blindgänger gefunden, die während infrastruktureller Arbeiten in Kiel durchgeführt wurden, wie kn-online.de berichtete.

Details
Vorfall Explosion
Ursache Blindgänger
Ort Lübeck, Deutschland
Verletzte 10
Quellen