Galeria startet neu durch: Filialen in Speyer, Mannheim und Mainz bleiben erhalten
Die Zukunft des Warenhauskonzerns Galeria zeigt sich vielversprechend, da das Insolvenzverfahren nach fast sieben Monaten beendet wird. Die Wurzeln dieser positiven Wende wurden durch eine strategische Neuausrichtung und besonnene Entscheidungen gelegt.
Wichtige Entscheidung des Amtsgerichts Essen
Das Amtsgericht Essen hat bekannt gegeben, dass das Insolvenzverfahren zum Monatsende aufgehoben wird. Ab dem 1. August wird der ehemalige Kaufhof-Karstadt-Konzern unter dem neuen Namen Galeria weitergeführt. Neun Filialen, die in diesem Jahr schließen müssen, stehen im Gegensatz zu den Standorten in Speyer, Mannheim und Mainz, die weiterhin geöffnet bleiben. Die künftige Ausrichtung fokussiert sich auf 83 Filialen, die als feste Standorte bestehen bleiben sollen.
Ein Nachhaltiger Neubeginn mit neuen Eigentümern
Die neue Eigentümerstruktur wird durch eine Verbindung der US-Investmentgesellschaft NRDC und Bernd Beetz, dem Mäzen des SV Waldhof Mannheim, gebildet. Beetz betont, dass mit den Bemühungen aller Beteiligten eine solide Basis für die Zukunft geschaffen wurde: „Jetzt starten wir im Schulterschluss mit dem Management und der Belegschaft eine neue Unternehmenskultur.“
Niedergang der Einkaufsmeilen und die Relevanz von Galeria
Der Rückgang einiger Einkaufsmeilen, bedingt durch den Online-Handelsboom, hat Galeria vor Herausforderungen gestellt. Doch trotz der schwierigen Marktbedingungen tritt der Konzern mit innovativen Konzepten stärker auf, um vor allem die Innenstadtstandorte als attraktive Anlaufstellen für Kunden zu positionieren. Der Firmenchef Olivier Van den Bossche kündigte an, dass Filialmodernisierungen geplant sind, um ein ansprechendes Einkaufserlebnis zu bieten.
Optimistische Stimmen aus der Unternehmensführung
Stefan Denkhaus, der Insolvenzverwalter, äußert sich zuversichtlich über die Zukunft von Galeria. „Die finanzielle Situation wurde optimiert, sodass das Unternehmen nun mit einer verfügbaren Liquidität im neunstelligen Bereich in die Zukunft starten kann.“ Dies schafft nicht nur Stabilität für die Beschäftigten, sondern lässt auch auf eine positive Entwicklung hoffen.
Galeria als wichtiger Player in der Innenstadt
Mit der aktuellen Neuausrichtung wird Galeria nicht nur als Warenhaus positioniert, sondern auch als ein zentraler Anker für umliegende Einzelhändler und Gastronomie fester Bestandteil der Innenstädte. „Wir bauen eine neue Galeria auf, die den Kunden ein erstklassiges Einkaufserlebnis bietet und somit zur Frequenzsteigerung im Einzelhandel beiträgt“, erklärt Bernd Beetz.
Die Schließung von 70 Reisebüros, die an den ADAC verkauft werden, markiert den Fokus des Unternehmens auf seine Kernkompetenzen. So wird die Marke Galeria aktiv in die Zukunft geführt, während gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit gestärkt wird.
Die fallenden Zahlen der Filialen, die von einst 171 im Jahr 2020 auf weniger als die Hälfte gesunken sind, reflektieren den wachsenden Druck aus dem Online-Einzelhandel. Galeria hat jedoch die Chance, sich durch innovative Ansätze im Einzelhandel neu zu erfinden und sich als relevante Größe in der Handelslandschaft zu behaupten.
– NAG