Missbrauch im Turnen: Aufarbeitung beginnt - Was erwartet uns?
Albershausen, Deutschland - Am 24. April 2025 plant der Deutsche Turner Bund (DTB) eine gründliche Aufarbeitung der Missbrauchsvorwürfe, die Ende 2024 öffentlich wurden. Der Verband hat dazu eine externe Kanzlei beauftragt, um die Vorfälle näher zu untersuchen. Die ersten Ergebnisse der Aufarbeitung sollen im Juli 2025 präsentiert werden. Zentraler Bestandteil der Untersuchung ist die Frage, wie weit Trainer im Leistungssport gehen dürfen, ohne die Grenze zur Misshandlung zu überschreiten. Jürgen Scholz, Präsident des Landessportverbands Baden-Württemberg, hebt hervor, dass ein anderer Ansatz zur Aufarbeitung verfolgt werden sollte, um den Betroffenen gerecht zu werden berichtet SWR.
Die Vorwürfe, die bei der Untersuchung auf den Tisch kommen könnten, sind gravierend. Ehemalige Turnerinnen wie Tabea Alt und Michelle Timm haben systematische Missstände am Stützpunkt in Stuttgart dokumentiert. Es wird berichtet, dass es zu körperlichem und mentalem Missbrauch gekommen sei. Der Druck auf die Athleten sei enorm. Turnerinnen berichteten, dass sie auch bei Verletzungen zum Training gezwungen wurden und teilweise physischer und psychischer Misshandlung ausgesetzt waren. Kim Janas, eine weitere Betroffene, hebt hervor, dass sie auch Jahre nach ihrer sportlichen Karriere noch unter den Folgen leidet stellt Deutschlandfunk fest.
Schwere Vorwürfe und gesellschaftliche Relevanz
Die öffentlich gemacht Beschwerden reichen bis zu ernsten Vorwürfen wie Essstörungen und Kontrollzwängen über das Körpergewicht, wie sie von ehemaligen Turnerinnen wie Kim Bui und Pauline Schäfer-Betz geschildert werden. Letztere hat bereits 2020 schwere Vorwürfe gegen ihre damalige Trainerin erhoben und fordert umfassende Reformen im Sportsystem. Sie kritisiert ein „wiederholtes systematisches Versagen“ der Verantwortlichen berichtet Deutschlandfunk.
Die Problematik des Missbrauchs im Sport ist kein Einzelfall und betrifft zahlreiche Disziplinen. Im Leistungssport sind Kinder und Jugendliche häufig psychischen und physischen Druck ausgesetzt. Eine Studie von 2022 zeigte, dass ein erheblicher Teil der Sportler in deutschen Vereinen Gewalt erfahren hat. Diese Ergebnisse sind alarmierend und erfordern dringende Maßnahmen für mehr Schutz im Sport stellt ein weiterer Artikel des Deutschlandfunk fest.
Initiativen und Veränderungen im Sport
Im Zuge der aktuellen Entwicklungen plant der DTB, gemeinsam mit dem Schwäbischen Turnerbund, die Vorwürfe umfassend zu bearbeiten. Um zukünftige Vorfälle zu verhindern, wurde bereits ein „Safe Sport Code“ eingeführt, mit dem Ziel, Gewalt zu ahnden und entsprechenden Präventionsmaßnahmen Raum zu geben. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) steht unter Druck, möglicherweise deutlichere Schritte einzuleiten wie Deutschlandfunk berichtet.
Die gesellschaftlichen Einflüsse auf die Tätergruppen und die gewalttätigen Handlungen im Sport stehen ebenfalls auf der Agenda. Andreas Stenger, Präsident des Landeskriminalamts Baden-Württemberg, warnt vor einer Radikalisierung von jüngeren Tätern. Dies unterstreicht die Dringlichkeit der Aufarbeitung und Prävention im Sport so SWR.
Die Aufarbeitung der Missbrauchsfälle im Leistungssport wird das Thema bis weit über die Turnhallen hinaus beschäftigen und ist ein wichtiges Signal für den gesamten Sportsektor, dass Missstände nicht länger ignoriert werden dürfen.
Details | |
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Vorfall | Unfall, Mord/Totschlag |
Ursache | umfallendes Maschinenteil, gesundheitlicher Zustand |
Ort | Albershausen, Deutschland |
Verletzte | 1 |
Quellen |