Aufhören oder weiterrauchen? Die Wahrheit über Zigaretten, E-Zigaretten und Tabakerhitzer

Neue Forschung zeigt steigende Beliebtheit von Vapes und Iqos als Ersatz für Zigaretten in Starnberg

Die Nutzung traditioneller Zigaretten scheint in den letzten Jahren abzunehmen. Dies wirft die Frage auf, warum Menschen zunehmend auf Ersatzprodukte wie Vapes und Iqos zurückgreifen. Sind es gesundheitliche Bedenken oder veränderte Geschmacksvorlieben?

Antje Vollmering-Riese von der Asklepios-Lungenklinik berichtet, dass seit den 90er-Jahren die Anzahl der Raucher*innen sowohl in Deutschland als auch weltweit kontinuierlich abnimmt. Dies ist ein Ergebnis erhöhten Gesundheitsbewusstseins, da Rauchen nach wie vor die größte vermeidbare Todesursache darstellt.

Die steigende Beliebtheit von E-Zigaretten und Tabakerhitzern wie Iqos ist besorgniserregend. Die DEBRA-Studie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf zeigt, dass der Anteil rauchender Jugendlicher zwischen 14 und 17 Jahren, die Ersatzprodukte konsumieren, drastisch angestiegen ist.

Der Anstieg wird teilweise auf die Auswirkungen der Pandemie zurückgeführt. Insbesondere die Möglichkeit des Home-Office und die Zunahme der Freizeit während des Lockdowns könnten den Konsum von Ersatzprodukten begünstigt haben. Dennoch war dieser Anstieg vorübergehend und die Verkaufszahlen sind mittlerweile wieder gesunken.

Die Attraktivität von E-Zigaretten und Tabakerhitzern liegt unter anderem an den vielfältigen Geschmacksrichtungen und dem vermeintlich geringeren Schadenspotenzial im Vergleich zu herkömmlichen Zigaretten. Jedoch gibt es bisher keine Langzeitstudien, die die tatsächlichen gesundheitlichen Auswirkungen dieser Produkte umfassend untersuchen.

Angesichts dieser Entwicklung plädieren Fachorganisationen wie die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin für ein striktes Werbeverbot für Tabakprodukte und Ersatzprodukte. Besonders die Abgabe an Minderjährige muss stärker kontrolliert werden, um einem potenziellen Einstieg in die Nikotinsucht bei Jugendlichen entgegenzuwirken.

In Starnberg und anderen Gemeinden bleibt zu hoffen, dass umfassende Aufklärung und Unterstützung bei der Raucherentwöhnung dazu beitragen, den Konsum von Ersatzprodukten langfristig einzudämmen. Ziel sollte es sein, eine Gesellschaft zu schaffen, in der rauchfreie Luft die Norm ist und Gesundheit an erster Stelle steht.

NAG