Stolpersteine für die Erinnerung: Ein bewegendes Gedenken in Stralsund

In einer bewegenden Zeremonie wurden in Stralsund neue Stolpersteine verlegt, die an das Schicksal jüdischer Bürgerinnen und Bürger erinnern, die während des Nationalsozialismus verfolgt, entrechtet oder sogar ermordet wurden. Diese Gedenksteine sind nicht bloß ein historisches Relikt, sondern ein eindringlicher Aufruf zur Erinnerung und zum Gedenken an die Opfer des Holocausts. Sie stehen symbolisch für die dunklen Kapitel der Geschichte, die dringend ein Licht auf die unrechtmäßigen Taten der Vergangenheit werfen.

Einer der Stolpersteine wurde für Josef Panski und Gertrud Panski, geborene Kossak, an ihrer ehemaligen Adresse in der Wasserstraße 80 verlegt. Weitere Gedenksteine wurden für die Familien Horneburg sowie die Geschwister Gerson und Hirsch an verschiedenen Orten in der Stadt aufgestellt. Die Verlegungen wurden von den herzlichen Klängen musikalischer Darbietungen und leidenschaftlichen Kurzvorträgen begleitet, in denen Schülerinnen und Schüler des Hansa-Gymnasiums die Lebensgeschichten der neun Geehrten vortrugen.

Erinnerungskultur in Stralsund

Die Stolpersteinverlegung fand nicht nur in Anwesenheit der lokalen Bevölkerung statt, sondern auch zahlreiche Nachfahren der Betroffenen waren aus Israel und Deutschland angereist, um gemeinsam ihrer Vorfahren zu gedenken. Es war berührend zu sehen, wie sich Tradition und Erinnerung über Generationen hinweg verbinden. In kurzen Ansprachen wurde betont, wie wichtig es ist, die erinnerte Geschichte lebendig zu halten, damit solche Tragödien nie wieder geschehen können.

Friedrike Fechner, die in der Zeremonie eine Rede hielt, hob die Bedeutung der Stolpersteine hervor und appellierte an die Anwesenden, die Lehren aus der Vergangenheit in die Gegenwart zu übertragen. Diese kleinen, oft übersehenen Steine haben das Potenzial, große Gespräche über Menschlichkeit, Gerechtigkeit und die Werte des Zusammenlebens anzustoßen.

Diese Gedenkinitiative wurde organisiert von der „Initiative zur Erinnerung an Jüdisches Leben in Stralsund“ in Zusammenarbeit mit der Hansestadt Stralsund. Solche Projekte sind nicht nur eine Hommage an die Verstorbenen, sondern auch ein wichtiger Bestandteil der städtischen Erinnerungskultur, die in vielen Städten Deutschlands an Relevanz gewinnt. In Zeiten, in denen Antisemitismus und Diskriminierung leider immer noch präsent sind, erweisen sich Stolpersteine als wichtige Mahnmale und Erinnerungen an unsere Verantwortung gegenüber der Vergangenheit.

Die Zeremonie, die mit gusto durchgeführt wurde, zeigt ein starkes Gemeinschaftsgefühl und das Bestreben, ein Zeichen des Gedenkens zu setzen. Es ist einen wichtigen Teil der arbeitenden Erinnerungsarbeit, bei der nicht nur die Vergangenheit gewürdigt wird, sondern auch das Engagement für eine gerechtere und menschlichere Zukunft weitergegoben wird.