300 Jahre Klangerlebnis: Das Norwegian Wind Ensemble im Jazzfest Bonn

Das Norwegian Wind Ensemble im Spagat zwischen Klassik und Jazz
Mit einer Geschichte von über 300 Jahren ist das Norwegian Wind Ensemble (Det Norske Blåseensemble; DNBE) ein historisch bedeutender Klangkörper. Die 24 Musiker aus Halden, südlich von Oslo, beweisen ihr außergewöhnliches Talent, indem sie zwischen den Genres Klassik und Jazz meisterhaft navigieren. Am 1. Mai werden sie zusammen mit dem Saxofonisten Marius Neset und dem Pianisten Erlend Skomsvoll das Jazzfest Bonn eröffnen, was die Vielseitigkeit und den innovativen Ansatz des Ensembles unterstreicht.
Ursprünglich als Militärkapelle gegründet, hat sich das Ensemble seit 2003 zu einem zivilen Orchester gewandelt und dabei seinen künstlerischen Fokus verändert. Die Spezialisierung auf Renaissance- und Barockmusiken sowie auf Realtime-Musik ermöglicht es dem Ensemble, Klassik und Jazz harmonisch zu verbinden. Das Engagement für Improvisation und die Einbeziehung bilingualer Musiker, die sowohl in klassischer als auch in jazziger Musik bewandert sind, schafft ein kreatives Potenzial, das bereits zu beeindruckenden Kooperationen geführt hat.
Ein Klaviervirtuose als Arrangeur
Erlend Skomsvoll, der sowohl als Pianist als auch Arrangeur tätig ist, spielt eine entscheidende Rolle im Ensemble. Seine Fähigkeit, klassische und moderne Jazz-Elemente miteinander zu verbinden, wird von den Ensemble-Mitgliedern geschätzt. Als “Rekomponist” hat er die Fähigkeit, bestehende Stücke neu zu interpretieren und sie dem unverwechselbaren Stil des DNBE anzupassen. Skomsvoll betont die Offenheit des Ensembles für verschiedene musikalische Stile und hebt hervor, dass jeder Musiker ein Bewusstsein für den Gesamtklang hat, was für eine kammermusikalische Darbietung von enormer Bedeutung ist.
Jazzelemente in klassischem Gewand
Skomsvoll nutzt die Ähnlichkeiten zwischen klassischer Musik und Jazz geschickt für seine Arrangements. Er erkennt die klassischen Einflüsse in den Werken von Jazzlegenden wie Bill Evans und überträgt diese Konzepte auf die Musiker des DNBE. Diese harmonische Verbindung zwischen den Genres ermöglicht es, Jazz-Elemente organisch in die Darbietung einzuführen, ohne die Identität des Ensembles zu verlieren.
Die Vielfalt der Projekte des Norwegian Wind Ensemble zeugt von einem kontinuierlichen Streben nach künstlerischer Innovation. Nach dem Auftritt in Bonn sind bereits mehrere Projekte mit Kindern sowie die Aufführung von Donizettis Oper „L’elisir d’amore“ geplant. Darüber hinaus soll ein neues Jazz-Projekt entstehen, dessen Details jedoch noch geheim gehalten werden. Diese spannenden Initiativen spiegeln das Engagement des Ensembles wider, einen breiten musikalischen Horizont zu schaffen und das Publikum durch kreative Programme zu begeistern.
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