Bonn testet E-Rettungswagen: Zukunft der Notfallhilfe im Fokus

Feuerwehr und Rettungsdienst testen Elektro-Rettungswagen
In Bonn steht seit dem 7. April ein voll elektrischer Rettungswagen im Testbetrieb. Die Feuerwehr und der Rettungsdienst der Stadt haben diesen im 24-Stunden-Betrieb, um seine Leistungsfähigkeit im echten Notfalleinsatz zu prüfen. Der Testlauf soll bis zum 28. April dauern und dient dazu herauszufinden, ob Elektrofahrzeuge im Alltag der Notfallversorgung effektiv eingesetzt werden können.
Reichweite und Ladeinfrastruktur
Ein zentrales Anliegen während des Tests ist die Reichweite des Elektro-Rettungswagens. Laut Informationen des Herstellers kann das Fahrzeug mit einer Akkuladung zwischen 200 und 250 Kilometern fahren, was für den innerstädtischen Betrieb als ausreichend erachtet wird. Nach Einsätzen kehrt das Fahrzeug zur Wache zurück und wird dort an einer 22 kW-Wallbox aufgeladen, einer speziell für Elektrofahrzeuge installierten Ladestation.
Zusätzlich besitzt der E-Rettungswagen die Fähigkeit, den Akku beim Bremsen selbstständig aufzuladen. Dies sorgt dafür, dass die Ladezeiten insgesamt überschaubar bleiben. Der Einsatz des Fahrzeugs hat bisher nicht zu Situationen geführt, in denen der Akku leer war. Alternativen wie Schnellladestationen innerhalb der Stadt oder mobile Wallboxen bieten zusätzliche Flexibilität beim Aufladen.
Fahrverhalten und Einsatzbereitschaft
Das Fahrverhalten des Elektrofahrzeugs, das etwa fünf Tonnen wiegt und somit schwerer ist als dieselbetriebene Modelle, wird ebenfalls bewertet. Die ersten Rückmeldungen der Einsatzkräfte sind positiv; sie berichten von einem guten Fahrverhalten, das sich zwar von herkömmlichen Fahrzeugen unterscheidet, jedoch nicht nachteilig ist.
Trotz der positiven Erfahrungen wird der Rettungsdienst in Bonn jedoch nicht vollständig auf Elektrofahrzeuge umsteigen. In bestimmten Situationen, wie bei Patientenverlegungen zu weiter entfernt gelegenen Krankenhäusern, bleibt der Einsatz von Rettungswagen mit Verbrennungsmotor unerlässlich. Ein kompletter Umstieg auf Elektrofahrzeuge könnte durch unvorhergesehene Ereignisse, wie Stromausfälle, gefährdet sein.
Blick in die Zukunft
Neben dem Rettungswagen werden auch die dazugehörigen Ausrüstungen, wie eine neue Kombination aus Ambulanztisch und Fahrzeugfederung, im Test berücksichtigt. Das endgültige Urteil über die Eignung des Elektro-Rettungswagens in Bonn wird die abschließende Auswertung des Tests liefern. Hierbei spielen auch die höheren Kosten von rund 110.000 Euro im Vergleich zu dieselbetriebenen Modellen eine entscheidende Rolle in der zukünftigen Planung.
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