Ernemann Sander: Kunst und Erinnerung am Rheinufer in Königswinter

Königswinter: Bildhauer Ernemann Sander wäre jetzt 100 Jahre alt
Der Bildhauer Ernemann Sander, der 2020 verstorben ist, hätte am 18. April 2025 seinen 100. Geburtstag gefeiert. Der in Leipzig geborene Künstler, der 1925 das Licht der Welt erblickte und über 50 Jahre in Oberdollendorf lebte, hat in der Region Königswinter zahlreiche künstlerische Werke hinterlassen. Bekannt sind unter anderem seine markanten Bronzekunstwerke, die das Rheinufer zieren, darunter die beliebten Eselchen, die vielen Spaziergängern am Ufer ins Auge fallen.
Sander hinterließ nicht nur in Königswinter, sondern auch in der Umgebung bedeutende Skulpturen. Zu seinen bekanntesten Arbeiten zählen der Caesarius von Heisterbach in Oberdollendorf, die Schutzmantelmadonna in der Chorruine Heisterbach, und der Archimedes am Schulzentrum in Oberpleis. Zudem schuf er die Drei Grazien in Bonn sowie die Martinreliefs an der Stiftsmauer des Bonner Münsters. In Bad Honnef gestaltete er den Tierbrunnen aus Muschelkalk, während er 1996 die Macke-Medaille der Stadt Bonn erhielt.
Von den Anfängen bis zur künstlerischen Relevanz
Sanders künstlerische Karriere begann in einer Zeit, die durch den Zweiten Weltkrieg geprägt war. 1941 startete er sein Studium an der Hochschule für Baukunst und Bildende Künste in Weimar, wo er traditionelle Techniken erlernte. Trotz seiner Einberufung zur Wehrmacht konnte er 1944 seine erste Einzelausstellung im Jenaer Kunstverein feiern. Nach dem Krieg arbeitete er in verschiedenen künstlerischen Positionen und war als freischaffender Künstler aktiv. Von 1957 bis 1983 übernahm er die Rolle des Vorsitzenden der Künstlergruppe Bonn, was seine Bedeutung in der Kunstszene weiter festigte.
Ein Vermächtnis durch Zeichnungen und Skulpturen
Ernemann Sander war nicht nur für seine Skulpturen, sondern auch für seine Zeichnungen bekannt. Im Laufe der Jahre schuf er mehrere tausend Blätter, die in verschiedenen Techniken, von Tuschezeichnungen bis hin zu Aquarellen, entstanden. Seine Vorliebe für die Konturzeichnung des 19. Jahrhunderts zeigte sich in seiner Arbeitsweise, bei der er lange, präzise Linien verwendete. Er glaubte, dass das Aktzeichnen für einen Bildhauer essenziell sei, um die eigenen Fähigkeiten weiterzuentwickeln.
Kostprobe im Siebengebirgsmuseum
Als Teil einer Veranstaltungsreihe im Siebengebirgsmuseum Königswinter wird der Künstler Ernemann Sander am 23. April 2025 im Mittelpunkt stehen. Hier wird die Kunsthistorikerin Sandra Laute Einblicke in die Recherchen für eine retrospektive Ausstellung geben, die für November geplant ist. Diese Veranstaltung verspricht spannende Einblicke in Sanders künstlerisches Schaffen und wird voraussichtlich viele Kunstinteressierte anziehen.
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