Infrastruktur-Notstand: IHK fordert bessere Verkehrsplanung für Bonn

Report der IHK Bonn/Rhein-Sieg: Die Logistikbranche steht im Stau
Die Logistikbranche sieht sich angesichts maroder Infrastrukturen und überlasteter Verkehrswege enormen Herausforderungen gegenüber. Mit der Veröffentlichung des Nachhaltigkeitsreports der IHK Bonn/Rhein-Sieg wird deutlich, dass diese Probleme nicht nur die Unternehmen in der Region betreffen, sondern auch die gesamte Wirtschaft belasten.
Infrastrukturprobleme und deren Auswirkungen
Die IHK warnt, dass langwierige Genehmigungsverfahren und eine mangelhafte Infrastruktur auf unhaltbare Weise die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes gefährden. Besonders betroffen ist die Logistikbranche, die auf ein funktionierendes Verkehrsnetz angewiesen ist. Die Vizepräsidentin der IHK, Sabine Baumann-Duvenbeck, nennt die zuverlässige Erreichbarkeit als Grundlage für industriellen Erfolg und nachhaltigen Verkehr.
Nachhaltigkeit im Gütertransport
Um die ökologischen Ziele im Gütertransport zu erreichen, fordert die IHK eine signifikante Erhöhung des Schienenverkehrs. Gleisanschlüsse sollten ausgebaut und die Nutzung von Zügen intensiviert werden, da diese pro Tonnenkilometer weniger Treibhausgase ausstoßen als dieselbetriebene Lkw. Der Geschäftsführer der IHK für Standortpolitik, Prof. Dr. Stephan Wimmers, hebt hervor, dass die Politik sich nicht nur um finanzielle Aspekte, sondern auch um die Beschleunigung von Planungsprozessen kümmern müsse, um die Logistik voran zu bringen.
Behinderung durch Staus und lange Routen
Eine der prägnantesten Stimmen zu den logistischen Herausforderungen ist Muhammed Türker von der Siegburger Spedition Hoss. Er beschreibt den täglichen Stau, der die Effizienz seines Betriebs einschränkt. Die mangelhafte Verkehrsinfrastruktur führt zu erhöhten Transportkosten und Zeitverlust. Klare Maßnahmen zur Verbesserung der Straßen und Brücken wären entscheidend, um eine Verlangsamung der Lieferketten zu verhindern.
Die Rolle der Schiene und Fachkräftemangel
Die Schiene spielt nicht nur für die Reduktion von Emissionen eine wesentliche Rolle, sie könnte auch einen wichtigen Beitrag zur Entlastung der stark verkehrsbelasteten Straßen leisten. Rainer Bohnet von der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft fordert jedoch eine verstärkte Investition in die Modernisierung des Schienennetzes. Zusätzlich wird ein Fachkräftemangel als erheblicher limitierender Faktor identifiziert, der durch gezielte Ausbildungs- und Integrationsmaßnahmen angegangen werden sollte.
Insgesamt steht die Logistikbranche im Spannungsfeld zwischen dem Drang nach Nachhaltigkeit und den realen Herausforderungen einer überlasteten Infrastruktur. Um im globalen Wettbewerb bestehen zu können, ist eine umfassende Planung sowie eine gezielte Förderung erforderlich, um die Weichen für eine zukunftsorientierte Logistik zu stellen.
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