Ruth Hieronymi: Das Vermächtnis einer Kämpferin für den WDR

WDR trauert um Ruth Hieronymi – Presselounge
Der WDR trauert um Ruth Hieronymi, eine prägenden Persönlichkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland. Dr. Katrin Vernau, Intendantin des WDR, würdigte Hieronymis Beitrag zur Stärkung des Rundfunkrats und ihrer Bemühungen um mehr Transparenz. Unter ihrer Leitung wurde es ermöglicht, dass interessierte Bürger*innen an den Sitzungen des Gremiums teilnehmen können – eine Maßnahme, die heute als selbstverständlich angesehen wird.
Rolf Zurbrüggen, Vorsitzender des WDR-Rundfunkrats, drückte seine Trauer über den Verlust von Hieronymi aus und hob ihre Leidenschaft für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk hervor. Er betonte, dass sie frühzeitig die europäische Dimension der Medienpolitik erkannt habe und sich unermüdlich für dessen Fortbestand eingesetzt habe. Ihre Überzeugung war, dass nur eine gut recherchierte und unabhängige Berichterstattung die europäischen Werte und Ideen effektiv vermitteln kann.
Ruth Hieronymi war 25 Jahre lang im WDR-Rundfunkrat tätig und stand von 2009 bis 2016 als dessen Vorsitzende an der Spitze. In dieser Zeit fiel unter anderem die Wahl von Tom Buhrow zum Intendanten. Zu Ihren Verdiensten gehören auch die Begleitung bedeutender Programmreformen sowie der Erwerb von Übertragungsrechten in der Sportberichterstattung und die Novellierung des WDR-Gesetzes.
Als kritische Beobachterin des öffentlich-rechtlichen Rundfunks setzte sich Hieronymi auch nach ihrem Ausscheiden aus dem Rundfunkrat weiterhin aktiv mit medienpolitischen Themen auseinander. Ihre Stimme wird in der Diskussion um die Rolle und Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks schmerzlich vermisst werden.
Ruth Hieronymi hinterlässt ein bedeutendes Erbe und wird für ihren unermüdlichen Einsatz und ihre klare Positionierung zum Thema Medienpolitik in Erinnerung bleiben. Ihr Tod ist ein großer Verlust nicht nur für den WDR, sondern für die gesamte Branche des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland.
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