Mücken im Anmarsch: Frühling bringt die ersten Stecher zurück
Warum Mücken das aktuelle Wetter in Bonn lieben
In Bonn sind die ersten Stechmücken wieder aktiv, was auf die aktuellen Wetterbedingungen zurückzuführen ist. Die Kombination aus einem milden Winter, gefolgt von regenreichen Tagen und anschließenden warmen Temperaturen, hat optimale Brutbedingungen für diese Insekten geschaffen. Laut Beobachtungen sind die Mücken bereits in Gärten und auf Terrassen anzutreffen, was auf einen beginnenden Mückenzyklus hinweist.
Insektenexperte Nick Krahnen von der Biologischen Station Bonn/Rhein-Erft hat ebenso bereits Mücken gesichtet. Dennoch lässt sich schwer prognostizieren, ob das Jahr als mückenreich eingestuft werden kann. Es hängt maßgeblich von den klimatischen Bedingungen im Verlauf des Jahres ab. Die frühere Trockenheit, die Sorge vor einem trockenen Jahr hervorrief, wurde durch ausreichend Niederschlag abgemildert. Aktuell ist die Witterung wieder wechselhaft, mit Phasen der Trockenheit und Feuchtigkeit, was für Mücken ideal ist.
Mücken lieben Pfützen, aber meiden Dauerregen
Für die Fortpflanzung bevorzugen Mücken mäßigen und intermittierenden Regen. Pfützen bieten geeignete Orte zur Eiablage, während anhaltender Regen problematisch sein kann. Sobald es wieder trocken wird, suchen die Mücken nach neuen Beutetieren. Eine durch Nässe begünstigte Umgebung wie der Kottenforst kann die Verbreitung von Mücken fördern. Ähnlich wie in den Vorjahren können sich durch stagnierendes Wasser große Populationen entwickeln.
Trotz ihrer Beliebtheit als Nahrungsquelle für viele Menschen und Tiere, nehmen Mücken eine wichtige Rolle im Ökosystem ein. Sie sind Nahrung für diverse Arten wie Vögel und Fische und tragen zur Bestäubung von Pflanzen bei. Insbesondere die männlichen Mücken, die sich nicht vom Blut ernähren, spielen eine entscheidende Rolle im Nahrungsnetz. Zudem tragen Mückenlarven zur Reinigung von Gewässern bei, indem sie Schwebstoffe aufnehmen und abgestorbene Pflanzenpartikel konsumieren.
Nur Mückenweibchen saugen Blut
Lediglich die Weibchen der Mücken sind für die Blutmahlzeiten verantwortlich, da sie Protein benötigen, um Eier zu bilden. Ihr Verhalten beruht auf der Fähigkeit, Kohlendioxid und Körperwärme zu identifizieren, was sie zu Menschen und Tieren anzieht. Interessanterweise ist der Glaube, dass süßes Blut sie anzieht, ein weit verbreiteter Mythos. Jeder Mensch hat außerdem eine individuelle Duftnote, die seine Anziehungskraft auf Mücken beeinflusst.
Um sich vor Stichen zu schützen, sind lange Kleidung und Fliegengitter hilfreich. Allerdings sollte man Vorsicht bei der Nutzung von elektronischen Insektenfallen walten lassen, da diese unbeabsichtigt auch andere, oft schützenswerte Insektenarten anlocken und töten können.
Für Interessierte gibt es die Möglichkeit, bei der Kartierung von Stechmückenarten mitzuwirken. Deutschland hat bisher 52 verschiedene Stechmückenarten nachgewiesen, während weltweit etwa 3500 Arten existieren. Mit einem Mückenatlas können Bürger helfen, Beobachtungen zu dokumentieren und die Ansiedlung invasiver Arten zu verfolgen. Dazu müssen gefangene Mücken zur Analyse an die Naturschutzorganisationen gesendet werden.
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