Unerfüllter Kinderwunsch: Wie Männer unter Kinderlosigkeit leiden

Unerfüllter Kinderwunsch belastet Männer
Das Thema der ungewollten Kinderlosigkeit wird oft aus der Perspektive der Frauen betrachtet, doch auch Männer leiden erheblich darunter. Ein unverwirklichter Kinderwunsch kann für Männer, ebenso wie für Frauen, eine große emotionalen Belastung darstellen. Diese Problematik wird zunehmend in gesellschaftlichen Diskussionen vernachlässigt, was zu einem weiteren Schmerz für Betroffene führt, die unter der Scham und sozialen Stigmatisierung leiden.
Eine Studie des Bundesfamilienministeriums hat ergeben, dass etwa jeder dritte kinderlose Mann und jede dritte kinderlose Frau im Alter von 20 bis 50 Jahren ungewollt keine Kinder haben. Interessanterweise zeigt die Forschung, dass der Anteil der kinderlosen Männer zwischen 2013 und 2020 signifikant gestiegen ist. Dies lässt darauf schließen, dass die gesamtgesellschaftliche Wahrnehmung und die damit verbundenen Druckfaktoren auf Männer sich verändert haben, sodass der unerfüllte Kinderwunsch nicht mehr allein als weibliches Problem betrachtet werden kann.
Der Psychologe Tewes Wischmann hat über mehrere Jahrzehnte zu den psychologischen Aspekten der Kinderlosigkeit geforscht und festgestellt, dass Männer häufig unter dem sozialen Druck leiden, der mit dem Vatersein verbunden ist. Wischmann hebt hervor, dass viele Männer annehmen, sie könnten erst später im Leben Väter werden, was nicht nur eine Fehleinschätzung, sondern auch eine Risikofaktoren für ihre eigene Fruchtbarkeit zur Folge hat.
Im alltäglichen Leben erleben viele kinderlose Männer a soziale Isolation, insbesondere während familiärer Zusammenkünfte, wo sie oftmals als Ausnahme betrachtet oder an den Rand gedrängt werden. Dies kann zu einem tiefen Gefühl der Einsamkeit führen, welches in der Gesellschaft weitgehend ignoriert wird. Es wird zunehmend deutlich, dass diese Männer, durch ihre Erfahrungen und Gefühle, häufig in eine existenzielle Krisensituation geraten können.
Eine anerkannte Strategie zur Bewältigung dieser schwierigen Gefühle besteht darin, die eigene Kinderlosigkeit aktiv zu verarbeiten, neue Lebensziele zu setzen und sich nicht von sozialen Kontakten zurückzuziehen. Unterstützung durch das Umfeld spielt eine entscheidende Rolle, um das Gefühl der Einsamkeit zu mildern und die emotionalen Lasten zu erleichtern. Empathie und Verständnis sind hier essentielle Bestandteile, um in der schwierigen Situation des unerfüllten Kinderwunsches einen Weg zur Selbstakzeptanz und -verwirklichung zu finden.
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