Wachstum im Gewerbe: Immer mehr Frauen gründen Selbstständigkeit

Die schwache Konjunktur beeinflusst die Gründungszahlen in Deutschland: 2024 lag der Anteil gewerblicher Gründungen bei über 71%. Lesen Sie, wie sich die Struktur verändert und welche Trends sich abzeichnen.
Die schwache Konjunktur beeinflusst die Gründungszahlen in Deutschland: 2024 lag der Anteil gewerblicher Gründungen bei über 71%. Lesen Sie, wie sich die Struktur verändert und welche Trends sich abzeichnen.

IfM: Schwächere Konjunktur wirkt sich auf die Anzahl der Existenzgründungen aus

Die aktuelle Konjunktursituation in Deutschland beeinflusst die Gründungsaktivitäten erheblich. Im Jahr 2024 wurden insgesamt rund 360.000 Existenzgründungen registriert, wobei der gewerbliche Sektor mit 71,7% den größten Anteil ausmachte. Dieses Jahr zeigt einen markanten Trendwechsel, da der Anteil der gewerblichen Gründungen nach einem kontinuierlichen Rückgang in den letzten zehn Jahren nun wieder gestiegen ist. Die Wissenschaftler des IfM Bonn prognostizieren, dass die Gründungszahlen aufgrund der schwachen wirtschaftlichen Lage auch im Jahr 2025 weiter ansteigen werden.

Besonders bemerkenswert ist das Geschlechterverhältnis unter den Gründern. Während im gewerblichen Bereich etwa ein Drittel der Einzelunternehmen von Frauen gegründet wurde, befand sich der Frauenanteil in den Freien Berufen bei über 50%. In vielen ostdeutschen Bundesländern sowie in Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz liegt der Anteil sogar über 55%. Dies deutet darauf hin, dass Frauen in den Freien Berufen eine besonders aktive Rolle bei der Gründung von Unternehmen spielen.

In den letzten fünf Jahren hat sich der Frauenanteil unter den Selbständigen in den Freien Berufen stark erhöht, insbesondere in Berufen wie Rechtsanwältinnen, Tierärztinnen, Architektinnen und Ärztinnen. Diese Entwicklung könnte auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein, darunter ein verstärktes Interesse an Selbstständigkeit und gezielte Unterstützungsprogramme für weibliche Gründer.

Der Anstieg der Gründungen im gewerblichen Bereich und die steigende Zahl weiblicher Gründer sind Indikatoren für eine sich verändernde Unternehmenslandschaft in Deutschland. Es bleibt abzuwarten, wie sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auf die Gründungsdynamik in den kommenden Jahren auswirken werden. Die aktuellen Trends deuten jedoch darauf hin, dass angehende Unternehmerinnen und Unternehmer sich trotz wirtschaftlicher Herausforderungen nicht entmutigen lassen und aktiv neue Geschäftsmöglichkeiten suchen.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die schwächere Konjunktur einen direkten Einfluss auf die Gründungszahlen hat. Es ist wichtig, die Herausforderungen zu erkennen und gleichzeitig die positiven Entwicklungen, wie den Anstieg der Gründungen in bestimmten Sektoren und der gestiegenen Selbstständigkeit von Frauen, zu fördern und weiter zu beobachten.

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