EU-Parlament verschiebt umstrittenes Lieferkettengesetz bis 2028!
Brüssel, Belgien - Am 3. April 2025 wurde im Europäischen Parlament eine wichtige Entscheidung getroffen, die Auswirkungen auf Unternehmen in der gesamten Europäischen Union haben wird. Das umstrittene europäische Lieferkettengesetz, das darauf abzielt, Unternehmen mit mehr als 1.000 Beschäftigten für Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung verantwortlich zu machen, wurde um ein Jahr verschoben.
Die Abgeordneten stimmten dafür, dass die ersten Regelungen des Gesetzes erst bis zum 26. Juli 2028 in Kraft treten sollen. Diese Verschiebung wurde auf Druck der Wirtschaft vorgenommen, wie die EU-Kommission erklärt hat. Der genaue Umfang der geplanten Änderungen ist jedoch noch unklar, und es wird erwartet, dass die Richtlinie inhaltlich überarbeitet und vereinfacht wird, um die bürokratischen Anforderungen für Unternehmen zu reduzieren. Diese Neuregelung könnte insbesondere kleineren Firmen zugutekommen.
Verschiebung der Nachhaltigkeitsberichterstattung
In demselben Atemzug stimmten die Abgeordneten auch für eine Verschiebung von Regeln zur Nachhaltigkeitsberichterstattung. Insbesondere für Unternehmen mit weniger als 500 Mitarbeitenden sollen Teile dieses Gesetzes um zwei Jahre nach hinten verschoben werden. Solche Anpassungen könnten viele kleine bis mittelständische Unternehmen entlasten und sicherstellen, dass diese angemessen auf die neuen Anforderungen reagieren können.
Die Zustimmung der EU-Staaten zu diesem Aufschub gilt als Formsache. Dies zeigt, wie sehr die aktuellen wirtschaftlichen Bedingungen und die Bedenken der Unternehmen auch die legislative Agenda der EU beeinflussen. Experten warnen jedoch, dass eine zu große Verzögerung in der Umsetzung des Gesetzes die notwendigen Fortschritte im Bereich der Menschenrechte und des Umweltschutzes behindern könnte.
Die Entwicklung und Verabschiedung des Lieferkettengesetzes steht daher weiterhin im Fokus politischer Diskussionen. Wird die EU den Balanceakt zwischen erforderlichem Schutz von Menschenrechten und Umwelt sowie den Bedürfnissen ihrer Unternehmen erfolgreich meistern? Die Zukunft wird zeigen, wie sich diese wichtigen Themen weiter entfalten.
Für weitere Informationen zu den Hintergründen und Details der Abstimmung lesen Sie tagesschau.de und spiegel.de.
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Vorfall | Gesetzgebung |
Ort | Brüssel, Belgien |
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